Keine Entspannung auf Allgäuer Straßen in Sicht
Die Sommerferien in Bayern neigen sich langsam dem Ende zu. Nach den vergangenen zwei Jahren war das Allgäu diesen Sommer wieder mit Touristen aus der ganzen Welt gefüllt - und die Allgäuer Straßen ebenso. Rudolf Vogler vom ADAC-Südbayern hat eine Einschätzung gegeben zu den letzen und auch den noch kommenden Wochen.
AllgäuHIT: Herr Vogler, das letzte Ferienwochenende in Bayern steht an. Worauf müssen wir uns ab heute auf den Straßen einstellen?
Rudolf Vogler: "Da wird es jetzt nochmal voll werden aufgrund der endenden Ferien in Bayern und Baden-Wüttemberg. Wir rechnen also speziell mit sehr viel Rückreiseverkehr in Richtung Norden. Der wird aller Voraussicht nach am Samstag und Sonntag Nachmittag dann ganz besonders deutlich spürbar sein auf der A7 von Füssen Richtung Ulm, auf der A8 München Richtung Stuttgart und der A96 Lindau Richtung München. Wir gehen aber auch von viel Verkehr in Richtung Süden aus, denn viele Späturlauber, die nicht an die Ferienzeiten gebunden sind, werden jetzt die Preissenkungen zu der beginnenden Nachsaison nutzen. Und somit rechnen wir bereits für den morgigen Freitag mit viel Verkehr in Richtung Süden, aber auch am Samstag und Sonntag, wo dann je nach Witterung auch noch die Wanderer und Tagestouristen mit dazukommen. Das macht sich vor allem auf der A7 bei der Ausreise bemerkbar, wo dann vor dem Grenztunnel bei Füssen wieder auf Blockabfertigung umgestellt wird."
AllgäuHIT: Also wird es sich zum Ende der Ferien wie am Anfang verhalten. Kann man aber unterm Strich sagen, dass sich der Verkehr dieses Jahr besser verteilt hat?
Rudolf Vogler: "Es tatsächlich so, dass die Urlauber immer flexibler werden bezüglich des Reiseantrittes. Denn, man hat gemerkt, dass das erste Ferienwochendene das ist, an dem am meisten los ist. Deshalb nutzen viele Urlauber das darauffolgende Wochenende oder eines der August-Wochenenden um loszufahren und nicht in den großen Stau zu kommen. Wir haben hier in Bayern auch zusätzlich noch eine Sondersituation, denn wir haben mit Baden-Wüttemberg zusammen auch noch die beiden Septemberwochen Ferien - wenn alle anderen Bundesländer bereits wieder im Schulbetrieb sind."
AllgäuHIT: Bedeutet das, dass auch nach den Ferien nicht mit freien Straßen zu rechnen ist?
Rudolf Vogler: "Damit ist tatsächlich zu rechnen. Früher war es so, dass mit Ferienende auch die Autobahnen freier wurden. Das hat sich deutlich geändert, da viele zum beginnenden Herbst die Nachsaison für Tagesausflüge oder Kurzausflüge wahrnehmen, um die günstigeren Preise in den Urlaubsregionen nutzen zu können."
AllgäuHIT: Der ADAC-Südbayern zieht nach dem Sommer immer eine Ferien-Bilanz. Wie war es diesen Sommer auf den Straßen?
Rudolf Vogler: "Wir haben bereits eine Vorbilanz gezogen mit den ersten fünf Ferienwochenenden genauer angesehen und da ist uns aufgefallen, dass der Urlauberstau in Bayern an den Wochenenden auf insgesamt 10.332 km aufsummierte. Ins Verhältnis gesetzt entspricht das fünfmal der Strecke München nach Athen - also eine gewaltige Summe. Unsere Stauberater beobachten, dass das Vor-Corona Niveau längst wieder erreichbar und teilweise auch schon überschritten ist."
AllgäuHIT: Was waren denn die längsten Staus in diesen Sommerferien?
Rudolf Vogler: "Der längste Stau hat sich am 21. August auf der A9 München Richtung Nürnberg gebildet. Aber auf der Hitleiste der zehn längsten Staus taucht auch die A7 auf. Und zwar ging es da am 21. August auf 29 Kilometern Länge zwischen Langenau und Memmingen Süd nur im Schritttempo vorran. Man merkt also, dass auch die A7 in den Sommer-Reisemonaten sehr belastet wird."
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