Zukunft des Wintertourismus in Balderschwang: Projekt BeyondSnow
Wie erhält man die Attraktivität einer Wintersport-Destination trotz Klimawandels und abnehmender Schneesicherheit? Mit diesen Fragen und Herausforderungen beschäftigt sich das Projekt BeyondSnow, an dem Balderschwang als Pilotregion teilnimmt.
Ziel von BeyondSnow ist es, Gemeinden im Alpenraum im Klimawandel zu stärken und Alternativen für einen nachhaltigen Tourismus zu finden. Melanie Rothmayr, Tourismuschefin der Hörnerdörfer, hat mit uns gesprochen.
Worum geht es bei Beyond Snow genau?
BeyondSnow ist ein interreg Alpenprojekt, das versucht, Gemeinden, die im Alpenraum sind, zu helfen resilient gegen den Klimawandel zu sein, der bei uns im Moment stattfindet. Da hat sich Balderschwang beworben und es geschafft hier Modellregion zu sein.
Was beinhaltet das Projekt?
Im Endeffekt wird jetzt BeyondSnow nicht die fertigen Lösungen über Balderschwang stülpen, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung und dem Kompetenzteam Tourismus, das es in Balderschwang gibt, Lösungen erarbeiten. So soll einfach geschaut werden, wie man in Balderschwang schauen kann, dass der Klimawandel sich nicht so arg auf den Tourismus und die Zahlen auswirkt und die Betriebe trotzdem noch wirtschaftlich arbeiten können.
Welche Alternativen für nachhaltigen Tourismus haben Sie schon?
Oder was passiert da jetzt zur Zeit?
Es wäre schön, wenn wir diese Alternativen schon hätten, aber das ist eben auch Teil dieses Projekts. Im Moment läuft eine Umfrage in Balderschwang. Das heißt: alle Gäste haben die Möglichkeit direkt über einen QR Code oder über einen Zettel im Hotel daran teilzunehmen. Aber auch online gibt es einen Link dazu. Einfach um zu schauen, wegen was die Gäste nach Balderschwang kommen. Was sind die Gründe für die Entscheidung als Urlaubsdestination? Und daraus will man dann auch die Schlüsse ziehen: Welche Gäste habe ich? Was muss ich denen anbieten, dass sie weiterhin nach Balderschwang kommen? Oder welche neuen Gäste kann ich dann auch nach Balderschwang ziehen, wenn der Winter nicht mehr so früh anfängt und nicht mehr so lange dauert wie es vor Jahren einmal war? Die Umfrage ist eben eine Maßnahme davon. Und dann gibt es ein neues Kompetenzteam Tourismus seit letztem Jahr, die regelmäßig unter Federführung von diesem Projekt zusammenkommen. Das läuft unter der Herrschaft von Allianz in den Alpen und das Projekt BeyondSnow ist daraus abgeleitet.
Das Projekt läuft jetzt 3 Jahre. Wie optimistisch ist man denn, dass man diesen switch in den nächsten Jahren vollbringen kann?
Da ist man schon sehr optimistisch - vor allem weil man weiß, dass es ein schleichender Prozess wird. Es ist jetzt nicht so, dass in den nächsten fünf Jahren hier kein Skifahren mehr möglich sein wird, sondern die Skitage verringern sich. Und jetzt kommt man von den letzten Jahren mit der künstlichen Beschneiung schon aus einem hohen Niveau, wo sich die Skitage vielleicht um 10 oder 20 Prozent gesteigert haben, und geht wieder auf ein normales Level zurück. Also ist es so, dass in den nächsten 5-10 jahren irgendwas zwingend durchgesetzt werden muss. Aber man hat es auf dem Schirm und will natürlich frühzeitig Alternativen erarbeiten.
Es ist also Kreativität gefragt, um in den nächsten Jahren den Tourismus in der Region aufrecht zu erhalten. Mit dem Projekt BeyondSnow ist aber schonmal eine gute Grundlage gesetzt.
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