Die neuen Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung haben die Organisationsteams vieler katholischer Pfarreien des Dekanats Kempten vor neue Herausforderungen gestellt. Nachdem am Dienstag, 15. Dezember die Ausnahmegenehmigung für den Besuch der nächtlichen Christmetten in der Heiligen Nacht zurückgenommen worden ist, müssen die Gottesdienste so gefeiert werden, dass die Menschen um 21 Uhr wieder daheim sind. In den Pfarreien des Dekanats Kempten wurden nun die Planungen geändert, um die Vorgaben einzuhalten. Neue Termine für Christmetten sowie für Krippenfeiern können auf der Homepage der jeweiligen Pfarreien oder hier eingesehen werden.
Bischof Dr. Bertram Meier hatte am Dienstag die neuen Vorgaben der Staatsregierung scharf kritisiert. „Wir wurden von der neuen Entwicklung förmlich überrumpelt“, so der Bischof. „Eine stabile Brücke zwischen Staat und Kirche, die durch Krisen trägt, stelle ich mir anders vor. Das Virus kennt keine Uhrzeit. Deshalb wurden in vielen, gerade kleinen Gemeinden unserer Diözese zahlreiche Gottesdienste und Christmetten hintereinander geplant, um die Besucherzahlen zu entflechten und mit dieser Entzerrung die Feiernden zu schützen. Ich danke allen, die sich seit Wochen dafür einsetzen, um eine sichere und würdige Feierkultur für Weihnachten zu garantieren. Deshalb bedaure ich die neuen Rahmenbedingungen sehr.“
„Trotz des Schmerzes“ bittet Bischof Bertram die Seelsorger und Gläubigen, sich an die Vorgaben zu halten und die Gottesdienste so zu feiern, dass die Menschen vor 21 Uhr wieder daheim sind. „Als Kirche(n) setzen wir damit ein Zeichen der Solidarität, weisen aber auch darauf hin, dass es eine Gesundheit der Seele gibt, für die an Weihnachten vornehmlich die Christen einen wichtigen Beitrag leisten wollen. Diese Rolle wollen wir uns auch von staatlichen Autoritäten nicht nehmen lassen. Vor allem werden wir alles uns Mögliche und Erlaubte tun, um die Weihnachtsbotschaft zu den Menschen ‚am Rande‘ (Papst Franziskus) zu bringen.“