Der Kreisverband Kempten von Bündnis 90/Die Grünen hat in der aktuellen Vorstandssitzung die Inhalte des Referentenentwurfs für das EEG 2021 (Erneuerbare Energien Gesetz) scharf kritisiert. Damit werde weder die Energiewende funktionieren, noch kann es für tausende Bestandsanlageninhaber eine akzeptable Regelung zur weiteren Nutzung sein, beklagt Vorstandsprecherin Nadja Braun.
Laut Thomas Hartmann, Energieexperte im Vorstand, muss es nicht um die Definition von Ausbaukorridoren gehen, sondern um eine absolut schnellstmögliche Umstellung auf vollständige Energieversorgung auf Erneuerbarer Basis. Und dies nicht nur im Stromsektor, sondern in allen Energieversorgungsarten. Nach seiner Einschätzung werden auch landwirtschaftliche Biogasanlagen als Regelungs- und Speicherenergie im Strommix aus Erneuerbaren unverzichtbar benötigt. Der vorhandene Anlagenpark müsse erhalten und in Richtung bestmöglicher ökologischer Effekte – Stichworte Vielfalt bei Energiepflanzen und klimaschonende Verwertung von Gülle – umgelenkt werden. Die Kemptener Grünen fordern, dass alle unnützen Regulierungen und Erschwernisse bei der PV-Stromnutzung aus Kleinanlagen bis 30 kWp komplett entfallen sollen und weitere Anreize zur Eigennutzung geschaffen werden. Eine Ausschreibungspflicht dürfe es erst ab einer Anlagengröße von 750 kWp geben.