Es gibt Planungen für ein Amazon- Paketzentrum am Allgäu Airport in Memmingerberg. Dagegen haben die Stadtratfraktionen der Freien Wähler, Grüne, SPD und FDP in Kempten nun einen Antrag bei Oberbürgermeister Thomas Kiechle eingereicht. Die Stadt Kempten ist einer der Gesellschafter der Grundstücksbesitzgesellschaft am Flughafenareal und will mit dem Antrag die anderen Gesellschafter gegen einen Bau motivieren.
Hiermit beantragen wir, dass die Stadt Kempten als Gesellschafterin der Kommunalen Grundstücksbesitzgesellschaft am Flughafen-Areal Memmingerberg bei den übrigen Gesellschaftern und der Geschäftsführung darauf dringt, dass bei der Vermarktung von Liegenschaften am Flughafen in Memmingerbergsowohl soziale Gesichtspunkte, als auch eine volkswirtschaftliche Betrachtung und nicht allein ökonomische Kriterien für eine Entscheidung zu Grunde gelegt werden müssen.
So könnte die mögliche Ansiedelung eines Amazon-Zentrums die Schaffung von Arbeitsplätzen mit unzureichendem Gesundheitsschutz, die Bezahlung nach einem Tarifvertrag der Logistkbrache anstelle einesTarifvertrags für Einzel- und Versandhändler bedeuten.
Das Bemühen der Allgäuer Kommunen um lebendige Innenstädte, die Reduzierung von Lieferverkehren und Paket-Retouren sowie das Ziel, Gewerbesteuerzahler anstelle von Steuervermeidern anzusiedeln, würde mit einem weiteren Amazon-Zentrum konterkariert.
Zudem sollte der effiziente Einsatz der zur Verfügung stehenden Flächen im Verhältnis zu den geplanten Arbeitsplätzen berücksichtigt werden.
Grundstücksverkäufe der komunalen Besitzgesellschaft müssen unserer Auffassung nach in großer Einigkeit und mit der Überzeugung einhergehen, dass eine Gewerbeansiedelung nachhaltig und gut für die Menschen im Allgäu ist.