Ein früher und möglichst enger Haut zu Haut Kontakt mit ihren Eltern ist glücklicherweise für gesunde Neugeborene selbstverständlich – nicht jedoch bei kranken Frühgeborenen. Die zum Teil bis zu vier Monate zu früh geborenen Babys verbringen ihre ersten Lebenswochen zu einem großen Teil in Inkubatoren („Brutkästen“) ohne direkten Kontakt mit ihren Eltern.
Zahlreiche Studien zeigen inzwischen, wie wichtig ein früher körperlicher Kontakt für die langfristige Entwicklung der Babys ist. Um den frühestmöglichen Körperkontakt (oft bezeichnet als „Känguruhen“) und später das Stillen von Frühchen zu erleichtern und für Mutter und Kind so bequem wie möglich zu gestalten, wurden in der Kinderklinik am Klinikum Kempten nun spezielle Liege-/Stillstühle angeschafft. Möglich wurde dies dank einer Spende durch die Kinderkrebshilfe Königswinkel.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir dank der großzügigen Zuwendung unseren Müttern nun die Stühle zur Verfügung stellen können“, betonte PD Dr. Hendrik Jünger, Chefarzt der Kinderklinik. „Die neuen Stühle ermöglichen einen intensiven Kontakt zwischen den kranken Frühgeborenen und ihren Eltern in einem ansonsten für die Familien durchaus schwierigen Umfeld einer Intensivstation.“ Das bestätigt Patricia Graf, die mit ihrem frühgeborenen Baby Federico die Neuanschaffung gleich ausprobieren durfte. „Der Stuhl ermöglicht eine bequeme Haltung und hilft dabei, entspannt zu bleiben“, erzählt die junge Mutter.
Der Spendenbetrag in Höhe von 25.000 Euro fließt zudem noch in zwei weitere Maßnahmen: Mit ihm wird ganzjährig die Klinik-Clown-Aktivität am Klinikum Kempten gefördert. Die Clowns sind inzwischen fester Bestandteil des Alltags auf den Kinderstationen in Kempten und erfreuen damit die stationär behandelten kleinen Patienten und das Personal. Zudem wurde ein neues nicht-invasives Messgerät für die Messung von Bilirubin im Rahmen der Neugeborenengelbsucht angeschafft. Dadurch können zum Teil schmerzhafte Blutentnahmen vermieden werden. „Wir sind dankbar für die seit vielen Jahren bestehende großzügige Unterstützung durch die Kinderkrebshilfe Königswinkel“, freut sich Dr. Hendrik Jünger. Für Dr. Rainer Karg, Präsident der Kinderkrebshilfe Königswinkel, kommt das Geld genau da an, wo es gebraucht wird: „Unser Ziel ist es, dass jede Spende zu 100 Prozent schwerkranken Kindern aus der Region zu Gute kommt“, betont er.