Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU) plädiert nach Medienberichten für eine europaweite Schließung von Skigebieten. Auch in Italien gibt es entsprechende Überlegungen. Österreich fordert für ein Skiurlaubsverbot Entschädigungszahlungen durch die EU. Derweil widerspricht in Bayern der Koalitionspartner: Für die Freien Wähler schränkt eine solche Maßnahme Erholungssuchende zu stark ein.
Der Landtagsvizepräsident und Kemptener Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Alexander Hold, sagte: "Wer bei Skifahren sofort an infektionsträchtiges Après-Ski denkt, springt zu kurz. In bayerischen Skigebieten ist ohne Weiteres ein verantwortungsvoller Skibetrieb mit den von den Betreibern längst ausgearbeiteten Hygiene- und Abstandskonzepten möglich. Zu zweit in einer 10er-Gondel, im Freien im Sessellift oder gar im Schlepplift ist die Ansteckungsgefahr ebenso marginal wie auf der Skipiste selbst. Eine flächendeckende Schließung aller Skigebiete . und in Folge der Übernachtungsbetriebe – in den Weihnachtsferien und darüber hinaus wäre eine wirtschaftliche Katastrophe für die Skiregionen im Allgäu und im bayerischen Oberland. Ohne das Weihnachtsgeschäft geraten hier ganze Regionen in eine gefährliche Schieflage."
Die Freie Wähler-Fraktion spricht sich daher gegen eine europaweite Schließung von Skigebieten aus. Der Vorsitzende der Freien Wähler- Landtagsfraktion, Florian Streibl, sagt: "Der Skisport ist im bayerischen Alpenraum eine der zentralen touristischen Attraktionen, die sich nicht nur auf alpine Disziplinen beschränkt. Auch Langlauf, Tourengehen, Schneeschuhwanderungen und viele weitere sportliche Aktivitäten gehören dazu. Ein übernationales Verbot des Wintersports schränkt die Erholungssuche sehr vieler Menschen unverhältnismäßig ein. Deshalb spreche ich mich klar gegen pauschale Schließungen aus – insbesondere weil alle Bergbahnen hervorragende Hygienekonzepte erarbeitet haben, die sie konsequent umsetzen. Für den Fall, dass ausschließlich deutsche oder bayerische Skigebiete geschlossen würden, wäre das hoch riskant. Dann wäre zu befürchten, dass das Problem nur auf die Nachbarländer verlagert würde - wenn beispielsweise Österreich seine Skigebiete offenhält. Auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen in den Nachbarländern haben wir schließlich keinen Einfluss. Wenn Winterurlauber dann von dort Corona-Infektionen nach Bayern einschleppen, ist erst recht niemandem geholfen."