Gebäudebrütende Vogelarten kämpfen mit drastischen Bestandseinbrüchen. So stehen zum Beispiel Mauersegler und Mehlschwalben in Bayern inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Um über die Lage der Gebäudebrüter aufzuklären und Lösungsvorschläge aufzuzeigen, hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) eine Wanderausstellung konzipiert. Diese stellt die wichtigsten Gebäudebrüter und ihre Lebensweise vor und zeigt Vorschläge zur Erhaltung ihres Lebensraums auf. Sie richtet sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger ebenso wie an Fachkundige aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur und Naturschutz.
Die Gebäudebrüterausstellung ist bis Freitag, 27.11.2020 in der Kronenstr. 8, im Verwaltungsgebäude der Stadt Kempten im Erdgeschoss in den Schaufenstern aufgebaut. Sie kann vom Gehweg aus besichtigt werden und besteht aus 7 Roll-ups sowie einem Modell. Im Foyer ist für Interessierte zusätzlich Infomaterial ausgelegt.
Das Amt für Umwelt- und Naturschutz der Stadt Kempten und die LBV Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu arbeiten im Gebäudebrüterschutz seit einigen Jahren eng zusammen. An vielen städtischen Gebäuden und Bauwerken konnten so Nistplätze und Quartiere für zahlreiche Fledermaus- und Vogelarten geschaffen werden. Bei Abriss- und Sanierungsarbeiten nicht nur städtischer Gebäude wird der gesetzliche Schutz der Tiere berücksichtigt. Der LBV mit seinem Vorsitzenden Thomas Blodau und seiner Frau Carmen Blodau untersuchen dabei die Gebäude nach geschützten Tieren und geben Empfehlungen für Ausgleichsmaßnahmen. Dabei handelt es sich oftmals um keine großen und teuren Maßnahmen, sondern um gut vorüberlegte konstruktive Maßnahmen im Traufbereich von Dächern oder an Fassaden.