Die Testlabore in Bayern stehen aufgrund der großzügigen "Jedermann"-Teststrategie der bayerischen Staatsregierung kurz vor dem Kollaps. Immer mehr Einrichtungen klagen über Lieferengpässe bei Labormaterialien wie Reagenzien sowie einer gefährlichen Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert die Staatsregierung per Dringlichkeitsantrag zu einer Teststrategie mit mehr Weitblick auf. Dazu der gesundheits- und pflegepolitische Fraktionssprecher Dr. Dominik Spitzer:
"Die bayerischen Testlabore haben mit überdurchschnittlichen Leistungen maßgeblich zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beigetragen. Aufgrund des bayerischen Sonderwegs der anlasslosen Corona-Testung stehen sie nun aber vor dem Kollaps. Wir dürfen auf keinen Fall weiterhin so verschwenderisch mit den Ressourcen der Testkapazitäten umgehen. Die Sonderregelung für Pendler aus ausländischen Risikogebieten muss daher sofort beendet werden. Zudem sollte sich die bayerische Staatsregierung auf das Testen von symptomatischen Patienten, Risikogruppen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen fokussieren.
Um diese Risikogruppen generell besser schützen zu können, sollte die Staatsregierung alle Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Arztpraxen auch mit ausreichend POC-Antigen-Schnelltests versorgen. Dies würde zu einer gewissen Entlastung der Labore führen.
Ungeachtet der vereinbarten vierteljährlichen Abrechnung warten zudem zahlreiche Labor-Betreiber in Bayern auf ihre finanzielle Entschädigung. Hier muss die Staatsregierung unverzüglich handeln. Für die massive Ausweitung der Testkapazitäten sind die Labore im Sommer enorm in Vorleistungen gegangen und haben kräftig in Personal und in notwendige Technik investiert."