Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller sieht die nach den Sommerferien geplante Öffnung der Kitas und Schulen noch nicht ausreichend vorbereitet. Sie fordert daher Präventionskonzepte, um ein pauschales Schließen der Einrichtungen als Erstmaßnahme zu verhindern. "Der Besuch von Kitas und Schule ist entscheidend für Bildungserfolg und soziale Teilnahme der Kinder und entlastet die Familien".
Dabei seien die aus einer Öffnung der Bildungseinrichtungen resultierenden Befürchtungen des Personals ernst zu nehmen. Dem Ansteckungsrisiko müsse daher durch konkrete Maßnahmen begegnet werden. "Die tägliche Arbeit unserer Lehrer und Erzieher ist nicht nur system-, sondern zukunftsrelevant", schließt sich die Landrätin der Einschätzung der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin an und verweist auf die gemeinsame Erklärung der Kinderärzte zur Aufrechterhaltung des Schul- und Kitabetriebs.
Eine differenzierte Strategie müsse alters- und gruppenspezifischen Gesichtspunkten und der lokalen Inzidenz Rechnung tragen. So seien etwa geteilte Klassen und feste Klassenverbände im Fall einer hohen Inzidenz geboten, wohingegen Sportunterricht im Fall einer niedrigen Inzidenz durchführbar sei. Auch die Bildung von festen Gruppen in Kindertagesstätten helfe nach wie vor, eine pauschale Schließung der Einrichtung als ultima ratio zu vermeiden.
"Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen und angemessene Hygienemaßnahmen müssen gerade jetzt zusammen gedacht und umgesetzt werden", appelliert die Landrätin. Die Staatsregierung müsse daher sinnvolle und angepasste Strategien zu Prävention und Bekämpfung des Corona-Virus in Bildungseinrichtungen definieren. Die verbleibenden Wochen dürften nicht verschlafen werden.