Lange war es ruhig um Voith in Sonthofen. Doch jetzt tut sich möglicherweise etwas. Offenbar soll die Fertigung nicht, wie geplant, Ende September in Sonthofen schließen, sondern bis März 2021 am Standort im Allgäu weiterarbeiten. Das Werk in Sonthofen soll dabei als eine Art „Trainingszentrum“ für Mitarbeiter aus Crailsheim dienen. Das berichten Allgäuer Mitarbeiter gegenüber AllgäuHIT. Entsprechende „Ausbilder“ sollen mit einer Prämie von monatlich 1.000 Euro überzeugt werden, ist zu hören.
Offiziell vorgestellt werden, sollen die Pläne den Mitarbeitern am Mittwoch. Ob noch andere Bereiche außerhalb der Fertigung betroffen sind, ist derzeit nicht klar.
Sollten sich die Gerüchte bestätigen, wäre es seitens des Voith-Managements ein Eingeständnis, dass die Verlagerung eben doch nicht so einfach Vonstattengehen kann, als geplant. Dies hatten die Mitarbeiter aus Sonthofen stets betont.
Zuletzt hatte es auf Kundenseite ernsthafte Verstimmungen gegeben. Unter anderem hatte MAN mit Schadenersatzforderungen gedroht, da sich Getriebefertigstellungen deutlich verzögerten. Ein entsprechendes Schreiben liegt AllgäuHIT vor. Es soll nicht der einzige Fall sein, wie Mitarbeiter berichten. Der Schaden beträgt offenbar eine Summe im zweistelligen Millionenbereich.
Auf Nachfrage von Radio AllgäuHIT konnte sich die IG Metall noch nicht zu den Vorgängen äußern. Sobald uns Neuigkeiten seitens Voith vorliegen, wird dieser Artikel ergänzt.
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