Wegen der "katastrophalen Verhältnisse in den Flüchtlingslagern" hat sich Lindaus Oberbürgermeisterin Claudia Alfons mit einem Dringlichkeitsantrag an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin bittet sie, dass die Kanzlerin eine Aufnahme, vor allem von Kindern und Jugendlichen, schnellstens ermöglicht. Die Stadt Lindau sei bereit, Schutzsuchende aufzunehmen.
Der Brief im Wortlaut:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,
im Namen der Stadt Lindau (B) wende ich mich mit einem dringenden Appell an Sie.
Die katastrophalen Verhältnisse in den Flüchtlingslagern u.a. auf den griechischen Inseln bedürfen dringend einer humanitären Lösung. Insbesondere die Kinder leiden sehr unter der dortigen Situation.
Die Medienberichte der letzten Wochen zeigen zugleich, wie schwer es für die Europäische Union und deren Mitgliedsstaaten ist, sich auf eine Aufnahme von Flüchtlingen und deren Verteilung innerhalb der Europäischen Union zu verständigen.
Die Stadt Lindau (B) will hier nicht länger tatenlos zusehen. Daher hat mich der Stadtrat beauftragt, einen dringlichen Appel an Sie, sowohl als Bundeskanzlerin, als auch als derzeitige EU-Ratspräsidentin zu richten: Ermöglichen Sie, dass die Bundesrepublik zeitnah aus humanitären Gründen, die zur Auflösung der Flüchtlingslager erforderliche Anzahl Schutzsuchender, insbesondere Kinder und Jugendliche, aus den griechischen Auffanglagern aufnimmt. Die Stadt Lindau (B) ist bereit, ihren Teil beizutragen, um die uns infolgedessen zuzuweisenden Schutzsuchenden ordnungsgemäß unterzubringen und zu integrieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Claudia Alfons
Oberbürgermeisterin der Stad Lindau am Bodensee