Heute ist der Tag der Verkehrssicherheit in Deutschland. Das Auto ist weiterhin eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel und dementsprechend kommt es auch immer wieder zu Unfällen. Im Rahmen des Tag des Verkehrssicherheit interviewte Radio AllgäuHIT Johannes Boos, den Unternehmenssprecher beim ADAC.
Radio AllgäuHIT: Wo passieren denn die meisten Unfälle?
Johannes Boos: Auf keinen anderen Straßen passieren mehr Unfälle, als auf Landstraßen. Unfälle dort gehen oft mit Verletzungen und Toten einher. Dass es beim Überholen einen Frontalzusammenstoß gibt, das kommt zwar relativ selten vor, aber diese Unfälle haben besonders schwerwiegende Folgen. Sie sind für rund 6% der Unfalltoten verantwortlich.
Radio AllgäuHIT: Warum ist vor allem beim Überholen das Risiko so hoch einen Unfall zu verursachen?
Johannes Boos: Die meisten Überholunfälle passieren, weil sich die Autofahrer verschätzen. Gefährliche Situationen und Unfälle gibt es, weil vielen das Bewusstsein fehlt, welche Sichtweite wirklich nötig ist, um sicher überholen zu können. In vielen Fällen braucht es mehr als 700 Meter überschaubare, freie Strecke, um sicher überholen zu können.
Radio AllgäuHIT: Welche weiteren Maßnahmen sind denkbar bzw. sinnvoll für eine erhöhte Verkehrssicherheit?
Johannes Boos: Die Straßensicherheit könnte verbessert werden, wenn es mehr dreispurige Landstraße gebe - mit wechselnden Überholabschnitten. Auch technische Assistenzsysteme könnten für mehr Sicherheit bei Überholmanövern sorgen. Vor allem aber sollte der Fahrer die benötigte Sichweite für Überholvorgänge kennen. Da würde eine bessere Schulung bei der Führerscheinprüfung helfen.
Beim Thema "Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen" nimmt der ADAC eine neutrale Position ein, erklärt Johannes Boos. Hier halte man sich an die Empfehlung der Politik.