Die Gewerkschaften im Allgäu unterstützen die Beschäftigten von Voith bei ihrem Streik für den Erhalt des Standortes Voith in Sonthofen. Angesichts der beabsichtigten Schließung und dem drohenden Verlust von 500 Stellen, zeigte sich Ludwin Debong, Vorsitzender des DGB Allgäu, bei seinem gestrigen Solidaritätsbesuch entsetzt über die blanke Gier des Managements. „Hier geht es einzig und alleine darum, aus viel Gewinn noch mehr Gewinn zu machen. Die Gier der Manager bei Voith, welches die Tradition stolzer Familienunternehmer mit Füßen tritt, ist einfach unersättlich – alles auf dem Rücken der Beschäftigten und deren Familien.
Da der Produktionsstandort Voith in Sonthofen profitabel ist, fordert Debong Korrekturen der Mitbestimmungsrechte bei Standortverlagerungen. „Es kann doch nicht sein, dass Belegschaften bei Entscheidungen wie hier bei Voith, bei der es im Kern um nichts anderes als um eine Standortverlagerung zur Gewinnmaximierung geht, kein Mitbestimmungsrecht haben. Diese Menschen haben jahrelang die Taschen von Voith gefüllt. Debong warf Voith vor, nie ernsthaft mit dem Betriebsrat und der zuständigen Gewerkschaft IG Metall verhandelt zu haben, um einvernehmliche Lösungen zum Erhalt des Standortes und deren Arbeitsplätze zu finden. Die streikenden und stolzen Getriebebauer, die für ihre einzigartigen Qualitätsprodukte weltweite Anerkennung genießen, haben es nicht verdient, wie hier mit ihrer Menschenwürde seitens des Managements umgegangen wird, so der emotional aufgewühlte DGB Kreisvorsitzende. Er sei zutiefst beeindruckt von der Geschlossenheit, dem Zusammenhalt und der Motivation der Streikenden „Hüttenwerkler“, die sich nun in der dritten Streikwoche befinden. Abschließend appellierte der DGB Kreisvorsitzende an das Management und die Eigentümerfamilien der Firma Voith, ihre Gutsherrenartpolitik zu beenden und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall zu verhandeln, um einvernehmliche Lösungen zum Erhalt der Arbeitsplätze zu finden.