Den Mitarbeitern von Voith in Sonthofen ist es ernst. Am Freitagmorgen blockierten sie das Haupteingangstor des Werkes. Hintergrund waren Lastwagen, die auf das Werkgelände fahren wollten. Zahlreiche Autos wurden vor das Tor gefahren, sodass kein Fahrzeug mehr passieren konnte. Schnell war auch die Polizei vor Ort, die vor allem wegen des Brandschutzes nachfragen hatte. Die Beamten rückten nach Klärung wieder ab.
Dutzende Streikende machten sich zudem zur Feuerwehr-Einfahrt des Voith-Werkes auf. Diese schmale Einfahrt samt Tor wird seitdem mit einer menschlichen Blockade versperrt. Im Interview mit Radio AllgäuHIT sagte Carlos Gil, der stellvertretende Bevollmächtigte der IG Metall im Allgäu: "Der Brandschutz wird gewährleistet, die Personen könnten im Fall der Fälle zur Seite gehen". Es soll aber in jedem Fall verhindert werden, das Transporter auf das Gelände gelangen, die möglicherweise Maschinen an andere Voith-Standorte verlagern sollen.
Hintergrund des Streiks ist die geplante Schließung des Voith Turbo-Standorts in Sonthofen Ende September. Die Unternehmensleitung in Heidenheim führt Umstrukturierungsmaßnahmen an, um die gesamte Sparte wirtschaftlich wieder auf Vordermann zu bringen. Warum aber der offenbar profitabel arbeitende Voith-Standort in Sonthofen geschlossen werden soll, erscheint auch Fachleute wenig schlüssig.