„Die vorsichtigen Erleichterungen geben der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft eine erste Perspektive für die kommenden Wochen. Das ist positiv zu bewerten. Sie stellen allerdings noch keinen belastbaren Fahrplan für eine gemeinsame Normalität dar. Das schmerzt.
Dass die schrittweise Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und mit ihnen die noch immer stark eingeschränkte Wiederaufnahme des wirtschaftlichen Lebens nur in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsschutz erfolgen kann, ist verständlich und nachvollziehbar. Klar ist aber auch, dass viele Unternehmen ihre finanzielle Belastbarkeit bereits erreicht haben oder in Kürze erreichen werden. Denn ohne eigene Einnahmen lassen sich auf Dauer keine Gehälter, Mieten oder Lieferanten bezahlen. Auch die finanziellen Hilfen des Staates sind für den Moment richtig, doch auf lange Sicht können sie die Wirtschaft nicht tragen.
Die ersten Schritte für den Handel in Richtung Normalisierung sind getan. Nun liegt es am Verhalten aller, dass weitere Lockerungen unter anderem für Kaufhäuser und Shoppingcenter, Hotels und Restaurants sowie für Dienstleister und die Industrie folgen können. Dazu braucht es klare gesundheitsrelevante Vorgaben und das Vertrauen des Staates in den Ideenreichtum und das Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen, die bereits viel für den Schutz ihrer Mitarbeiter, Kunden und Partner getan haben – und dies weiter tun werden.“