Natürlich ist es richtig, dass die Schulen, Kindertagesstätten und Kindergärten wegen der Coronavirus-Krise geschlossen haben. Doch viele Allgäuerinnen und Allgäuer stellt das vor eine schier unlösbare Aufgabe. Wohin mit den Kindern, wenn beide Elternteile arbeiten müssen und Großeltern die Kinder nicht betreuen sollen? Wer kann geht ins Homeoffice. Doch auch dies ist leichter gesagt als getan, denn die Schülerinnen und Schüler haben keine Ferien, erhalten das Unterrichtsmaterial nach Hause - Gerade bei kleineren Kindern wird das gleichzeitige arbeiten im Homeoffice eine Herausforderung.
"Wie muss ich das in Geometrie lösen?" schallt es von der Viertklässlerin zur einen Seite, von der anderen kommt vom Zweitklässler "Meine Aufgaben sind aber richtig oder, kannst du mal nachschauen?" - Dazwischen soll irgendwie noch die Arbeit im Homeoffice erledigt werden. "Uff!" Immerhin: Es gibt keine Diskussionen, dass gearbeitet wird. Darauf hatte ich mich schon irgendwie eingestellt.
Doch auch die Lehrerinnen und Lehrer tragen dazu bei, denn der Unterricht wird plötzlich ganz anders gestaltet. Wo unsere deutschen Schulen sonst in Sachen IT vielleicht hinterherhinken, ist die moderne Technik beim schieren Austausch an Unterrichtsmaterial, aber auch beim veranschaulichen von Lernstoff nicht wegzudenken. Einerseits werden die Aufgaben im Internet bereitgestellt oder per E-Mail mittels Wochenplan und angehängten PDFs zugeschickt, andererseits dienen Lernvideos, die am PC oder Tablets angeschaut werden, zur Erklärung - Das sorgt für Abwechslung und weckt auch das Interesse der Kinder.
Dazu parallel im Homeoffice arbeiten? Schwer bis unmöglich. Immer wieder wirst du aus deinen Gedanken, Arbeitsprozessen gerissen. Wenn die "Hausaufgabe" der Kinder erledigt ist und sie spielen gehen, dann könnte die Zeit für die betriebliche Arbeit da sein. Doch auch die eigentliche Hausarbeit gehört dazu: Waschen, kochen, putzen, etc. - Bis sich das überall wirklich eingespielt hat, wird noch einiges an Zeit vergehen. Aber wie es scheint, werden wir diese Zeit ja alle haben... Und vielleicht nehmen wir anschließend, wenn der "normale Alltag" wieder stattfindet, die Dinge plötzlich ganz anders wahr...