Am Samstag ging "offiziell" der Winter 2019/2020 zu Ende, auch wenn dem realen Wetter dieser buchhalterische Termin natürlich völlig egal ist. Im Allgäu, Kleinwalsertal sowie am Bodensee waren diese 91 Wintertage unter dem Strich viel zu warm: mit einem Wärmeüberschuss von über 3 Grad meist der wärmste Winter seit Messbeginn (Hohenpeissenberg seit 1781), stellenweise (Kempten) war der Winter 2006/2007 noch etwas wärmer. Die tiefste Temperatur wurde Ende Januar (Lindau -4°) oder Anfang Februar (Oberstdorf -14.7°) gemessen.
Die drei Wintermonate brachten insgesamt mehr Niederschlag als üblich (20% mehr am Alpenrand), aber interessanterweise auch mehr Sonnenschein (50% mehr im nebelarmen Unterland und am Bodensee).
Der letzte Winter war nicht nur bei uns viel zu warm, sondern in weiten Gebieten der Nordhalbkügel, vor allem in Finnland (Helsinki maximal 2 cm Schnee) und Russland (Moskau 6 Grad zu warm).
Nur in Alaska war der letzte Winter zu kalt.
Müssen wir jetzt für diesen rekordwarmen Winter büßen?
Der März ist ja berüchtigt für nochmals Eiskälte und auch Schnee: In Oberstdorf lagen am 12.3.1968 sage und schreibe 170cm Schnee, der Schneerekord von Balderschwang wurde am 13.3.1988 mit 313 cm registriert!
Doch alle verfügbaren Monatsvorhersagen erwarten auch einen viel zu warmen März 2020. Dafür deuten die ersten Hochrechnungen einen "normal" warmen Sommer 2020 an...