Am Sonntag erreichte das Corona-Virus das erste mal das Allgäu. Ein 36-jähriger Mann, Mitarbeiter eines Unternehmens in Pfronten im Ostallgäu, wurde positiv auf das Virus getestet. Nach neuen Erkenntnissen ist nun auch die 33-jährige Partnerin an dem Virus erkrankt. Die Frau befindet sich, wie ihr Mann, zur Hause in Füssen in Quarantäne. Im Interview erzählt uns Maria-Rita Zinnecker, Landrätin des Landkreises Ostallgäu, was man jetzt genau über den Fall im Ostallgäu weiß und wie es dem Mann geht.
Bislang sei bekannt, dass es sich bei dem Betroffenen um einen 36-jährigen Mitarbeiter der Firma DMG Mori in Pfronen mit Wohnort in Füssen handelt. Am Donnerstag, den 27.02.2020, meldete sich dieser zum ersten Mal bei seiner Hausärtzin mit Atemwegssymptomen. Da er sich innerhalb der letzten 14 Tage in einer Risikoregion in Italien aufhielt, beantragte diese einen Schnelltest auf eine Infektion mit dem Corona-Virus. Die Ärztin veranlasste direkt nach dem ersten Verdacht die Isolation des Patienten zu Hause.
Das Gesundheitsamt erhielt am Samstag Abend den positiven Befund auf Covid-19 vom Labor. Laut einer Rückmeldung des Arztes befindet sich der Mann bereits auf dem Weg der Besserung. Die Quarantäne wird jedoch noch weitere 14 Tage aufrechterhalten. Erst wenn in dieser Zeit zwei negative Proben vorliegen ist die Erkrankung als beendet zu betrachten.
Es ist noch unklar mit wie vielen Leuten er in Kontakt war. Der Patient und die Geschäftsführung von DMG Mori erstellen momentan eine Liste von Kontaktpersonen, die anschließend vom Gesundheitsamt kontaktiert und über weiteres Vorgehen, beziehungsweise weitere Vorsorgemaßnahmen, informiert werden. Die Familienmitglieder des Infizierten wurden bereits getestet. Bei der ebenfalls erkrankten Partnerin traten die ersten Symptome am Samstag auf. Der positive Befund des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wurde am Sonntagabend übermittelt. Sie befindet sich schon seit ihr Partner Symptome zeigte mit ihm in häuslicher Isolation.
Für Dienstag bereitet das Gesundheitsamt die Testung der Kontaktpersonen am Standort der Firma vor. Dazu werden die Task Force der ostallgäuer Gesundheitsbehörde mit Unterstützung der bayerischen Task Force am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die ermittelten Kontaktpersonen mittels Schnelltests untersuchen und feststellen, ob weitere Infektionen vorliegen. Frau Zinnecker fügt hinzu, dass es keinen Sinn macht diese Schnelltests an Personen vorzunehmen, die keinen relevanten Kontakt mit dem infizierten 36-Jährigen hatten.