Die Grünen der Stadt Kempten wenden sich mit einer Protestnote an Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Der Grund hierfür ist die Baumfällung an der Burghalde ohne gleichzeitige Planung von Ersatzpflanzung.
Die Protestnote im Wortlaut:
Wir, Stadträtinnen und Stadträte von Bündnis 90/Die Grünen, protestieren gegen das Fällen der Bäume an der Burghalde ohne gleichzeitige Planung für nachhaltige Ersatzpflanzung. Außerdem beantragen wir, dass zukünftig derart umfangreichen Fällungen ausschließlich nach einer Begehung und Begutachtung von Experten für Flora und Fauna durchgeführt werden dürfen.
Begründung:
Die Baumfällungen auf der Burghalde haben viele Bürgerinnen und Bürger aufgeschreckt, weil die Fällungen in ihrer Dimension einem Kahlschlag gleichkommen. Es könnte vermutet werden, dass auch -wie Oberbürgermeister Kiechle im Herbst 2019 bei einer Stadtbegehung selbst erwähnten - „Sichtachsen“ zugunsten touristischer Effekte geschaffen werden sollten.
Derzeit werden im gesamten Stadtgebiet in großem Umfang Fällungen vorgenommen, was den Bürgerinnen und Bürgern und auch uns zunehmend Sorgen bereitet.
Wir alle beklagen, darüber hinaus, dass durch Sturmbruch, Starkregenereignisse, zu warme Winter, Trockenheit und andere klimatisch bedingte Ereignisse viele Bäume in Kempten stark in Mitleidenschaft gezogen wurden und werden. Ersatzpflanzungen sind mit der Planung der Fällung grundsätzlich zeitnah mit zu planen und umzusetzen.
Außerdem ist zu bedenken, dass sich durch die großflächigen Baumfällungen auch Eingriffe in die Tierwelt ergeben. Insekten, Amphibien, Reptilien, Fledermäuse, Vögel und weitere Tiere leiden durch diese umfassenden Maßnahmen. Dem gilt es vor der Planung der Fällungen durch jeweilige Begutachtung von Expert*innen vorzubeugen.
Stadträtinnen und Stadträte von Bündnis 90/Die Grünen
Barbara Haggenmüller, Erna-Kathrein Groll, Theo Dodel-Hefele