Am heutigen Mittwoch, 15. Januar, verabschiedete das Europaparlament eine Resolution zum Green Deal der EU-Kommission. Ulrike Müller begrüßt Forderungen zur Forststrategie. Beim Kapitel Landwirtschaft und Nahrungsmittel sieht sie nach wie vor viel Verantwortung auf die Landwirte verlagert, während Strategien zur Lebensmittelkette und Verbraucherinformation weiterhin nebulös bleiben.
Verbesserte Forst-Strategie: Wälder erfüllen viele Funktionen
Ulrike Müller begrüßt, dass die Resolution des Parlaments ausdrücklich die multifunktionale Rolle der Wälder und die Bedeutung ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung nennt: “Das ist eine klare Verbesserung im Vergleich zu den von der Kommission gewählten Formulierungen.”
Umweltauflagen für Landwirte, aber der Weg zur Gabel bleibt vage
Müller, Mitglied im Agrarausschuss des Parlaments, sieht auch graduelle Verbesserungen im Sinne der europäischen Landwirte, stellt aber weiterreichende Forderungen.
Unter dem Stichwort "Farm-to-Fork" (vom Anbau bis zur Gabel) hält die Resolution des Parlaments fest, dass Landwirte Unterstützung brauchen, um den steigenden Anforderungen zu Klima- und Umweltschutz gerecht werden zu können. Dafür sollen Anreize geschaffen und ausreichend Mittel verfügbar gemacht werden.
Ulrike Müller bleibt dennoch bei ihrer Forderung, dass die Kommission bei "Farm-to-Fork" mehr bringen muss, als nur strengere Auflagen für Landwirte: “Wenn die Strategie im März vorgelegt wird, müssen konkrete Vorschläge zur gesamten Lebensmittelkette und zur Verbraucherinformation enthalten sein. Sonst bleibt es eine reine “Farm”-Strategie”, so Müller.
Müller mahnt Wertschätzung für bäuerliche Leistung an
Müller tritt energisch einem insbesondere in Deutschland um sich greifenden Bauern-Bashing entgegen. Während Landwirte mit strengeren Auflagen und den entsprechenden finanziellen Konsequenzen belastet würden, bringe eine urban geprägte Gesellschaft ihren Leistungen immer weniger Achtung entgegen.
“Landwirte haben große Verdienste bei der Lebensmittelversorgung, der Pflege der Kulturlandschaft und des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Räumen. Aber diese Werte werden nicht mehr verstanden und geschätzt. Qualität und Nachhaltigkeit sind Markenzeichen bäuerlicher Landwirtschaft”, sagt Müller und betont: “Das ist allerdings nicht zu Dumpingpreisen zu haben.”
Solidarität mit Australien
Ulrike Müller ist Vorsitzende der Delegation für Australien und Neuseeland (DANZ) im Europaparlament. In dieser Funktion wandte sie sich am vergangenen Montag mit seiner Solidaritätsadresse an die Menschen auf dem Subkontinent, die derzeit von klimawandel-bedingten Buschbränden existenziell bedroht sind: “In diesem so schwierigen Moment bieten wir unseren australischen Freunden unsere Unterstützung an. Wir müssen ihnen bei der Bewältigung dieser enormen Aufgabe in voller Solidarität zur Seite stehen!”