„Die Schüler lernen in unseren Einrichtungen die soziale Seite der Gesellschaft kennen und umgekehrt sind sie der zukünftige Nachwuchs für unsere Ausbildungsberufe.“ Mit diesem Satz macht Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann die Bedeutung der Schulpartnerschaft für den BRK Kreisverband Ostallgäu deutlich. Gemeinsam mit Werner Epp, Direktor der Staatlichen Realschule Marktoberdorf, wurde in einer Feierstunde im Clemens-Kessler-Seniorenheim in Marktoberdorf die Schulpartnerschaft urkundlich besiegelt.
Den Nutzen für die Realschule beschreibt Konrektor Dr. Thomas Hafner so: „Unsere Schüler sollen für das Leben lernen. Dazu zählen die Vorbereitung auf die Berufswahl, die Ausbildungsplatzsuche aber auch die soziale Komponente.“
Vor zehn Jahren begann die Zusammenarbeit zwischen Realschule Marktoberdorf und dem BRK als zartes Pflänzchen mit einzelnen Angeboten wie Bewerbungstraining, Praktikum oder Erste-Hilfe-Kurs. Auf dem Weg zur nun offiziell besiegelten Schulpartnerschaft stand Anja Heusel, Fachberaterin bei der IHK Schwaben, begleitend zur Seite. Seit 2013 vermittelt die IHK Schulpartnerschaften, um Schüler bei der Berufsorientierung zu unterstützen und Firmen bei der Suche nach den Fachkräften von morgen zu helfen. Wesentlicher Motor von Seiten des Roten Kreuzes war Personalleiter Werner Ehrmanntraut. Er fasste bei der Urkundenunterzeichnung die Hoffnung von Realschule, Rotem Kreuz und IHK zusammen, indem er dem ganzen Projekt und ganz besonders dem Zusammenwirken von Schülern und Bewohnern bzw. Klienten in den BRK-Heimen Nachhaltigkeit und Erfolg wünscht.
Anna Zimmermann, mitverantwortliche Lehrerin für die Schulpartnerschaft in der Staatlichen Realschule, gab einen Überblick über die praktischen Bausteine. „Die Kooperation ist die beste Plattform, wo Schüler in verschiedene Bereiche hineinschnuppern können. Seien es Erste-Hilfe, Schulsanitätsdienst, Wahlunterricht „Helfen helfen“ oder Auftritte mit der Schulband oder Theatergruppe im Heim.“ Hinzu kommen noch die Themen rund um Berufsorientierung und Bewerbung. Die Möglichkeiten des gegenseitigen Engagements sind so umfassend, dass sich in jeder Jahrgangsstufe von der 5. bis zur 10. Klasse immer ein passendes Kooperationsangebot zwischen der Schule und Rotem Kreuz findet.
Viele Schüler sind schon am Beginn der Partnerschaft mit ganzem Herzen dabei. Das bewiesen sie bei der Feierstunde. Zahlreiche Einlagen der Schulmusikgruppen, das gekonnt vorgetragenen Gedicht ‚Draus vom Walde komm ich her‘ eines Schülers im Dialog mit einem Heimbewohner sowie eine Sternbastelaktion für Jung und Alt bereicherten den Nachmittag. Und auch die 15 Teilnehmer des Wahlfachs „Helfen helfen“ wissen schon sehr genau, warum sie es belegt haben. So kann sich Pia vorstellen, später einen sozialen Beruf zu machen, während eine Kollegin von ihr sagt: „Ich will nicht wegschauen, sondern helfen“.