Wandern, Mountainbiken, Schneeschuhgehen – die Freizeitnutzung der Adelegg hat viele Facetten - und sie hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch der 2018 eröffnete Center Parcs Park Allgäu bringt nun nochmals viele zusätzliche Menschen in die Region. Doch die Adelegg ist auch ein wertvoller Naturraum – so ursprünglich, wie nur noch wenige in Deutschland. Gamswild, Hirsche, Auerhähne und zahllose weitere, seltene gewordene Tiere und Pflanzen, finden in einem 112 km² großen Gebiet, dessen Fläche sich auf Bayern und Baden-Württemberg erstreckt, ihr zuhause.
Damit diese Tiere auch in Zukunft ihren Lebensraum in der Adelegg behalten können, der Höhenzug aber trotzdem für Freizeitnutzer zugänglich bleibt haben sich die Gemeinden um die Adelegg zusammengetan und gemeinsam mit der Stadt Leutkirch einen Ranger angestellt.
Es wird seine Aufgabe sein, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutz, der Land- und Forstwirtschaft und dem Tourismus ein Besucherlenkungskonzept für das Gebiet auszuarbeiten, dass die Schönheit der Natur in der Adelegg und ihrer Umgebung erlebbar macht, ohne sie zu schädigen.
Um sensible Naturbereiche, in der Adelegg, oder auch in anderen Schutzgebieten, wie dem nahe gelegenen Naturschutzgebiet „Taufach-Fetzachmoos“ nicht zu zerstören, müssen Kompromisse eingegangen werden. In der Natur muss Rücksicht auf sensible Tier- und Pflanzenarten genommen werden. Daher sollten sich Besucher und Gäste bei ihrer Freizeitnutzung möglichst auf unkritische Bereiche beschränken. Hier wird der Ranger helfen Alternativen zur Erholungsnutzung außerhalb der sensiblen Naturbereiche zu schaffen.
Um naturverträglich Tourismus zu gestalten, müssen aber auch die Besucher selbst mitmachen. Der Ranger wird dabei mithelfen die Menschen zu sensibilisieren und zu informieren, wie schonend und nachhaltig mit der Natur umgegangen werden kann. In diesem Sinne werden regelmäßig Führungen und Lehrwanderungen zu Themen rund um die Natur in der Adelegg und im Gemeindegebiet Leutkirch angeboten werdne.
„Es ist sicherlich eine Mammutaufgabe,“ sagt Adelegg-Ranger Tobias Boneberger, „aber ich bin froh, dass ich die Chance bekommen habe mich dieser anzunehmen. Die Adelegg ist meine Heimat und ich freue mich mit dabei zu sein diese Region nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Die beteiligten Gemeinden Altusried, Wiggensbach, Buchenberg, Weitnau, Isny und Leutkirch hoffen mit der neuen Stelle einen weiteren Schritt getan zu haben, um die Region Adelegg nachhaltig schützen und entwickeln zu können. Zu diesem Zweck hatten die Gemeinden bereits 2011 gemeinsam den Verein „Allgäuer Glasregion Adelegg“ gegründet und damit einige Projekte zur Förderung der Region initiiert.
Ranger Tobias Boneberger hat sein Büro vorerst im Bau- und Umweltamt in Leutkirch. Für die Zukunft ist geplant ein Büro in Leutkirch-Schmidsfelden, direkt an der Adelegg, einzurichten.