Zum Abschluss der „englischen Woche“ tritt der FC Memmingen am Samstag zum Regionalliga-Auswärtsspiel bei Türkgücü München an. Die Partie wird um 14 Uhr Sportpark Heimstetten angepfiffen. Der Aufsteiger wurde in einer Umfrage als Titelfavorit Nummer eins genannt, patzte am Dienstag aber mit einer 0:2 Niederlage in Garching.
Die Lage: Die Torflaute ist zwar gebannt, Punkte hat der FCM aber auch nach dem dritten Spieltag noch keine auf dem Konto. Um das zu ändern, muss in München schon alles stimmen, denn Türkgücü wird nach der Garching-Pleite Volldampf. Eine zweite Niederlage in Folge würde das Umfeld sicher schon unruhig werden lassen. Ruhe bewahren heißt es nach dem Fehlstart natürlich auch in Memmingen. Es gilt sich weiter einzuspielen, damit auch gewissen Automatismen greifen. Der Feind der Geduld ist jedoch der Faktor Zeit. Eine positive Überraschung in München wäre natürlich auch Balsam für die Fußballerseele.
Der Gegner: Türkgücü München ist der selbsternannte Nachfolger eines Vereins mit gleichem Namen, der bis Anfang der 1990iger Jahre eine Zeitlang für Furore sorgte und dann aus finanziellen Gründen die Segel streichen musste. Nach dem Aufstieg musste jetzt beim Nachfolgeclub die komplette Meistermannschaft gehen. Sage und schreibe 21 Neuzugänge wurden verpflichtet, darunter Furkan Kircicek vom FCM. Etliche seiner neuen Kameraden verfügen bereits über Profierfahrung. Die Regionalliga soll nur Durchgangsstation sein. Richten soll es Rainer Maurer. Der Mindelheimer ist aus seinen Zeiten bei 1860 München und auch Memmingen bestens bekannt. Es wird unter Vollprofibedingungen gearbeitet. Nach der Winterpause darf die „türkische Kraft“ ihre Heimspiele im Grünwalder Stadion austragen.
Das FCM-Personal: In keiner der bisher drei Begegnungen konnte Memmingen in der gleichen Besetzung antreten. Beim 2:3 gegen Bayreuth fehlte mit Lukas Rietzler (Prüfung) und Marco Greisel (Bluterguss) die Mittelfeldachse. Kapitän Rietzler ist wieder dabei, hinter Greisel steht noch ein dickes Fragezeichen. Beide sind wichtige Ideengeber im Spielaufbau, der eine Halbzeit gegen Bayreuth kaum vorhanden war. Erneute Veränderungen in der Abwehr, in der zuletzt Lukas Ender debütierte, sind möglich. Bei allen drei Torerfolgen hatten die Bayreuther quasi freie Bahn.
Die Liga: Bis auf den FC Augsburg II (der aber erst zwei Begegnungen ausgetragen hat) steht nach dem dritten Spieltag kein Team mehr mit weißer Weste da. Vorne stehen nicht unerwartet Nürnberg II und Schweinfurt, dahinter überraschen Aschaffenburg und Garching. Von den vermeintlichen Favoriten ist Burghausen noch punktlos.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:
Tor: Martin Gruber – Abwehr: Philipp Boyer, Mario Jokic, Luca Sirch, Lukas Ender (David Remiger) – Mittelfeld: Lirim Kelmendi, Lukas Rietzler, Marco Schad (Marco Greisel), Fadhel Morou – Angriff: Fatjon Celani, Marco Nickel.
Auswechselspieler: Arijanit Kelmendi, Marco Boyer, Olcay Kücük, Ensar Skrijelj, Chaka Ngu’Ewodo, Felix Thiel (Tor). -
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendelskirchen); Assistenten: Stefan Dorfner, Lukas Traegner.