Die Zahl der vermissten Menschen steigt immer mehr an: Allein in Schwaben wurden die Rettungshundestaffeln der Hilfsorganisationen letztes Jahr 60-mal alarmiert.
Ein Einsatz zog sich sogar über drei Tage hin. Dies bedeutet die Notwendigkeit einer hohen Zahl von Suchteams. Die großen Hilfsorganisationen haben sich daher zusammengeschlossen und führen diese Einsätze gemeinsam durch. Arbeiter Samariter Bund, Bayerisches Rotes Kreuz, Bundesverband Rettungshunde, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Johanniter-Unfall-Hilfe haben sich mit ihren 65 Hundeteams in Schwaben zusammengeschlossen.
Als Besonderheit wurden nicht nur schwäbische, sondern auch die unmittelbar benachbarten Hilfsorganisationen eingeladen: Vermisstensuchen orientieren sich nicht an politischen Landesgrenzen. In einer gemeinsamen Tagung in Kaufbeuren wurden Einsatzabläufe und vor allem Qualitätsstandards besprochen. Immer wieder kommen engagierte Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern und wollen eigentlich nur helfen: „Gute Nasen der Vierbeiner sind aber nicht alles, auch die Menschen müssen ausgebildet sein und vielfältiges Know-How haben“ so der Fachberater des BRK, Prof. Dr. Christoph Tiebel. Neben Erster Hilfe an Mensch und Tier sind auch Einsatztaktik, Orientierung und Rechtsfragen wichtige Bestandteile der fast dreijährigen Ausbildung zum Rettungshundeführer.
In allen Organisationen schließt diese Ausbildung mit einer Prüfung ab. Diese muss alle 2 Jahre wiederholt werden. Neben dieser hochwertigen Ausbildung ist die übergreifende Zusammenarbeit sehr wichtig: „Für manche Sucheinsätze in extremen Wetterlagen brauchen wir oftmals über 20 Teams, um Mensch und Hund auch schnell wieder auszutauschen, da das Suchgebiet oftmals sehr groß ist“, so der Fachberater der Johanniter, Ralph Krauss.(pm)