Wie gelingen Bildungsübergänge in der Kindheit? Speziell mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule beschäftigten sich die 110 Teilnehmer und 18 Referenten bei der 3. Bildungskonferenz des Landkreises Oberallgäu in der Grundschule Hegge. „Wenn aus einem Kindergartenkind ein Schulkind wird, ist dieser Übergang besonders prägend“, sagte Dr. Margeritha Stolarova (Deutsches Jugendinstitut München). Von den Eltern über die Großeltern, Erzieher und Lehrkräfte bis hin zum Kinderarzt erfordere der wichtige Schritt eine starke Kooperation aller Beteiligten.
„Bindung ist Voraussetzung für Bildung“, unterstrich die Expertin. Daher erachtet sie familiäre Netzwerke für besonders wichtig. Sind diese löcherig, müssten Institutionen wie das Jugendamt eingewoben werden. Bildung sei ein Prozess der aktiven Auseinandersetzung des Kindes mit seiner sozialen, kulturellen und natürlichen Umwelt. Dieser werde durch eine anregungsreiche Umgebung und in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen ermöglicht.
„Es ist wichtig, die Bildungsbiographie eines Menschen von der Kindheit bis ins hohe Alter ohne Brüche zu ermöglichen“, betonte Landrat Anton Klotz. Gerade Übergänge wie von der Kita in die Grundschule würden immer wieder viele Herausforderungen mit sich bringen. Daher habe in der Bildungsregion Oberallgäu das Motto „Kein Talent darf verloren gehen“ nach wie vor einen hohen Stellenwert. Stellvertretende Schulleiterin Christa Schafroth und Waltenhofens Bürgermeister Eckhard Harscher verwiesen auf die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen den Erziehungsberechtigten, Kita und Grundschule.
#Die „Lenkungsgruppe Bildung“ des Landkreises habe heuer das Thema „Übergänge gestalten“ in den Fokus gerückt, so die Organisatorinnen Andrea Schmid und Susanne Grimm vom Bildungsbüro Oberallgäu. In zahlreichen Workshops mit Themen wie „Aus Stolpersteinen Brücken bauen“ oder „Forschen und entdecken im Übergang von der Vorschule in die erste Klasse“ beschäftigten sich die Fachleute praxisnah mit dem Thema. Dabei stellte sich auch die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) Sonthofen vor. Diese bereitet Kinder von drei bis sechs Jahren mit spezifischem Förderbedarf auf die Schule vor.(pm)