Zwei Tage nach der Landtagswahl in Bayern stehen die regionalen Landtagsabgeordneten fest, die aus dem Allgäu in den Bayerischen Landtag entsandt werden. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis des Bayerischen Landesamts für Statistik hervor. Neben den Direktkandidaten Angelika Schorer, Eric Beißwenger, Klaus Holetschek, Thomas Kreuzer und Franz-Josef Pschierer (alle CSU) ziehen Thomas Gehring (Grüne), Alexander Hold, Dr. Leopold Herz, Bernhard Pohl (jeweils Freie Wähler), Christoph Maier (AfD) und Dr. Dominik Spitzer (FDP) in den Bayerischen Landtag ein.
Neuland betreten damit Alexander Hold (Freie Wähler), Christoph Maier (AfD) und Dr. Dominik Spitzer (FDP), die erstmals in den Landtag gewählt wurden. Andererseits hatte es für die bisherigen Abgeordneten Ilona Deckwerth und Dr. Paul Wengert (beide SPD) nicht mehr gereicht.
"Es ist bitter für mich, dass das bayernweit und leider auch lokal schlechte Wahlergebnis der SPD meine Zugehörigkeit zum Bayerischen Landtag beenden wird. Vor Ort in Kempten und im Oberallgäu hatten mein Wahlkampfteam und ich mit großem Engagement und Herzblut gekämpft. Dabei hatten wir sehr viel positive Zustimmung erhalten. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen, die mich unterstützt haben. Wir sind von dem niedrigen Erststimmenergebnis enttäuscht. Allerdings waren CSU und Freie Wähler lokal im Vorteil, weil hier jeweils die schwäbischen Listenführer angetreten sind.", so Ilona Deckwerth in einem Statement am Dienstagnachmittag.
Erleichterung dagegen bei Bernhard Pohl von den Freien Wählern: "Ich bin sehr froh, dass die Menschen meine Arbeit der letzten Jahre und meinen engagierten Wahlkampf belohnt haben. Nach dem ich zehn Wochen rund um die Uhr im Einsatz war, fällt schon eine ziemliche Last von meinen Schultern."
Ärgerlich: Die Kemptener Grünen-Politikerin Erna-Kathrein Groll verpasste trotz guten Ergebnisses den Einzug in den Bayerischen Landtag um etwas mehr als 400 Stimmen. In Schwaben ergatterten die Grünen zwar sechs Landtagsmandate, allerdings wird mit Thomas Gehring nur eines davon nun aus dem Allgäu besetzt.
Im Stimmkreis Sonthofen-Lindau gibt es künftig nur noch einen CSU-Landtagsabgeordneten. Nach dem Ausscheiden von Eberhard Rotter schaffte es die vom Kreisverband Lindau aufgestellte Listenplatz-Kandidatin Hannelore Windhaber auf nur knapp über 9.000 Stimmen. Selbst bei einem guten Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl hätte sie somit nur wenige Chancen gehabt. Zum Vergleich: Schwabens Handwerkskammerpräsident Hans-Peter Rauch erreichte mit über 17.900 Stimmen fast doppelt so viele Stimmen wie die Lindenberger Stadträtin. Weil aber die CSU keine Listenplätze mehr aufgrund von Überhangmandaten bekam, ist auch er nicht im Landtag vertreten.
Die Anzahl der Allgäuer Vertreter im Landtag
CSU: 5
Freie Wähler: 3
AfD: 1
Grüne: 1
FDP: 1