Die Elektrifizierung der Bahnlinie München-Memmingen-Lindau bringt für die gesamte Region Herausforderungen mit sich. So gibt es Bedenken, dass nach der Fertigstellung weiterführende Strecken nach Oberstdorf oder Füssen von Direktverbindungen abgehängt werden könnten. Einerseits treffen diese Befürchtungen zu, andererseits wiederum auch nicht, so der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Eberhard Rotter im Interview bei Radio AllgäuHIT.
Laut Rotter werde natürlich der direkte Bahnverkehr zwischen Lindau und München dann eher über Memmingen statt über Immenstadt und Kempten laufen. Andererseits wird es auch weiterhin eine Verbindung im Zwei-Stunden-Takt über die Dieselstrecke geben. Ebenfalls klar dürfte sein, dass die Direktverbindung von Oberstdorf aus eher in Richtung Augsburg statt nach München führen dürfte. Hier wird weiter mit Diesel gefahren. Es gebe dann aber Umsteigemöglichkeiten in Buchloe, um nach München weiterzukommen.
Doch es gibt auch positive Nachrichten: Eine große Sorge müsse damit nicht verbunden sein, meint Rotter, denn auch die Elektrifizierung der Bahnlinien südlich der Strecke München-Memmingen-Lindau soll in den nächsten Jahren erfolgen. Hier sei der Bund in der Pflicht, so der Landtagsabgeordnete für die Landkreise Oberallgäu und Lindau. Der Freistaat habe bereits zugesagt, die nötigen Landesmittel bereitzustellen.
Zunächst werde aber die Elektrifizierung bis Kempten erfolgen. Anschließend dürfte der weitere Ausbau in Angriff genommen werden. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, meint Rotter. Allerdings dürfte die komplette Realisierung einer Elektrifizierung aller Bahnlinien im Allgäu noch Jahre und Jahrzehnte in Anspruch nehmen.