Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat bei einem Besuch im Oberallgäuer Dietmannsried den Landwirten ihre volle Unterstützung zugesagt. Sie war einer Einladung des Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger gefolgt, der sie auf dem Ferienhof Meggle in Heusteig mit Vertreten aus verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen zwischen Allgäu und Bodensee in Kontakt brachte.
Bei einem Rundgang über das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Meggle informierte sich die Staatsministerin rund um den neu gebauten und dementsprechend modernen Stall. Dieser beeindruckte durch die offene und helle Bauweise sowie den Einsatz modernster Maschinen - Selbst ein automatisierter Melkstand ist zu finden, der Mist wird per automatischem Schieber aus der Stallung geschoben. „Unsere Betriebsabläufe haben sich dadurch komplett verändert. Wir können uns viel mehr um Dinge rund um unsere Grünlandflächen und den Hof kümmern“, berichtet Landwirt und Inhaber Norbert Meggle, der den Hof mit seiner Familie betreibt.
Beim anschließenden Zusammentreffen bei einer kleinen Brotzeit kamen dann die Probleme der Landwirte aus dem Allgäu zur Sprache: Anhaltebindung, Düngeverordnung, die grundsätzlich geringe Lobby der Grünlandbauern gegenüber den Ackerbauern, Milchpreis, die Alpwirtschaft und der Wolf. „Ich werde das, was unseren Bäuerinnen und Bauern auf dem Herzen liegt, gezielt und rasch angehen“, sagte Kaniber. Weil viele Themen auch die Zuständigkeit des Umweltministeriums berühren, will die Ministerin dabei eng mit ihrem Kollegen Marcel Huber zusammenarbeiten. Gemeinsam habe man in den letzten Tagen bereits wichtige Weichen im Interesse der Landwirte gestellt. „Wir haben einen Aktionsplan Wolf beschlossen, der die Weidehaltung dauerhaft sichert und wir werden die Bundesvorgaben der Düngeverordnung so umsetzen, dass unsere Bauern damit leben können“, so Kaniber. Es sei ihr ein wichtiges Anliegen, die Wertschätzung für Lebensmittel und den Respekt für die harte und wichtige Arbeit der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern. „Es kann nicht sein, dass bei allen Problemen immer wieder die Landwirte unter Generalverdacht gestellt werden“, sagte Kaniber. Deshalb sei es unverzichtbar, in der Bevölkerung um Verständnis zu werben für die Belange der Landwirtschaft. Dazu will die Ministerin im engen Kontakt und Austausch mit den Bäuerinnen und Bauern bleiben. Und deshalb habe sie auch den mit ihrem Vorgänger vereinbarten Termin unbedingt wahrnehmen wollen. Dafür erhielt sie umgehend Lob vom schwäbischen Bauernverbands-Vorsitzenden Alfred Enderle.
Beißwenger, selbst Landwirt, betonte die Bedeutung der Landwirtschaft im Allgäu: „Die bäuerlichen Familienbetriebe haben unsere Landschaft über Jahrhunderte positiv geprägt. Um dies auch weiterhin zu können, brauchen sie unsere Unterstützung und unser klares Bekenntnis zu ihnen und ihrer Arbeit.“ (pm)