Der 8. März hat viele Namen: „Weltfrauentag“, „Frauenkampftag“, „Internationaler Frauenkampftag“ oder einfach „Internationaler Frauentag“. An diesem Aktionstag, der 1911 erstmals begangen wurde, sollen gezielt Schlaglichter auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die damit verbundenen Probleme und Themen geworfen werden. Die Johanniter im Allgäu nutzen den Anlass, um die besonderen Verdienste derjenigen Frauen in den Fokus zu stellen, die sich für Pflegebedürftige einsetzen.
Die Pflege ist weiblich“, sagt Markus Adler, Mitglied des Regionalvorstands bei den Johannitern im Allgäu. „Aus dem DAK-Pflegereport 2015 geht hervor, dass 70 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden und zwar in 90 Prozent der Fälle von Frauen.“ Es seien überwiegend Frauen über 45 Jahre – Partnerinnen, Töchter und Schwiegertöchter - , die sich um ihre hilfsbedürftigen angehörigen Familienmitglieder kümmern. Viele von ihnen seien zusätzlich berufstätig. „Gerade sie sollten am Weltfrauentag für ihre enorme Leistung gewürdigt werden“, appelliert Markus Adler.
Die psychischen und körperlichen Belastungen der häuslichen Pflege sind enorm“, weiß er. „Auf den Pflegenden lastet ein immenser Druck. Sie müssen Job, Familie und Pflege unter einen Hut bringen, hinzu kommt die Sorge und der Kummer über den Zustand des zumeist ja nahestehenden Pflegebedürftigen.“ Nicht selten schlage sich dies in psychischen Leiden nieder. Auf körperlicher Ebene ziehe die pflegerische Tätigkeit häufig Muskel-SkelettErkrankungen, wie etwa behandlungsbedürftige Rückenschmerzen nach sich.
„Viele Betroffene scheuen sich leider, Hilfe von außen zu holen. Sei es aus falscher Scham oder aus Unwissenheit“, bedauert Markus Adler. Dabei gebe es zahlreiche Angebote, die echte Erleichterung bieten. „Die Johanniter sehen es als ihre Aufgabe an, pflegende Angehörige zu entlasten und zu unterstützen. Im Allgäu können die Betroffenen beispielsweise auf unsere ambulanten Pflegedienste, hauswirtschaftliche Hilfe, Seniorencafés, Kurzzeitpflege, Tagespflege und stationäre Einrichtungen zurückgreifen.“ Häufig seien diese Leistungen ganz oder zumindest teilweise durch die Pflegeversicherung abgedeckt, betont er.
Der Blick auf die professionelle Pflege in ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen zeigt, dass auch der Pflegeberuf eine Frauendomäne ist. „Tatsächlich stellen männliche Altenpfleger auch bei den Diensten und Einrichtungen der Johanniter weiterhin eher die Ausnahme dar“, sagt Markus Adler. Doch der Anteil der Männer sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. „Uns ist es ein echtes Herzensanliegen, die Bevölkerung für die vielfältigen Facetten des Themas Pflege zu sensibilisieren und eine höhere Wertschätzung für diejenigen zu erreichen, die Pflegebedürftige versorgen. Sie leisten einen sehr wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft.“
Weiterführende Informationen rund um das Thema Pflege und zu Unterstützungsangeboten für pflegende Angehörige gibt es auch unter www.johanniter.de/dienstleistungen/pflege-undberatung/. (PM)