Das EU-Parlament will in den kommenden Monaten genauer prüfen, ob die Zulassung von umstrittenen Pflanzenschutzmitteln den hohen europäischen Standards in vollem Umfang gerecht wird. Dazu haben die Abgeordneten einen Sonderausschuss auf den Weg gebracht. Die Kemptener Europaabgeordnete Ulrike Müller wurde am Donnerstag von ihrer Fraktion als Mitglied des Ausschusses nominiert.
Das Gremium aus 30 Parlamentariern soll unter anderem prüfen, ob der Zulassungsprozess ausreichend transparent ist und ob die zuständige Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) über genügend Ressourcen verfügt, um wissenschaftlich unabhängige Prüfungen vorzunehmen. „Die EFSA hat sich in den letzten Jahren besonders durch ihre Bemühungen um Transparenz und eine klare Kommunikation ihrer Arbeit hervorgetan. Wir als Gesetzgeber müssen nun überlegen, wie wir die EFSA dabei besser unterstützen können“, zeigt sich Müller überzeugt.
„Europa hat bereits jetzt die weltweit höchsten Lebensmittelsicherheitsstandards. Mir ist es daher ein Anliegen, das Vertrauen der Bürger in unsere Standards und deren Einhaltung zu stärken“, erklärt Müller. Der Sonderausschuss sei ein klares Signal für mehr Transparenz in den Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel.
„Es ist wichtig, dass Entscheidungen über die Zulassung von Pestiziden auf belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen“, sagt Müller. Der Sonderausschuss im EU-Parlament soll voraussichtlich im März zum ersten Mal tagen und dann neun Monate lang arbeiten – der Abschlussbericht wird für Ende des Jahres erwartet.
Ulrike Müller betreibt mit ihrer Familie zu Hause im Oberallgäu einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb und war ehemals Kreisbäuerin des südlichsten deutschen Landkreises.