Heute rollt auch im Allgäu die zweite Warnstreikwelle in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie an. Nachdem die Verhandlungen am Montag in Nürnberg zu keinem Ergebnis kamen, ist der Unmut bei den Belegschaften sehr deutlich zu spüren. „Die Arbeitgeber fahren Gewinne ohne Ende ein und wollen gleichzeitig die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten verschlechtern. Das Verhalten ist schlicht unverschämt!“ erzürnt sich Dietmar Jansen, der Geschäftsführer der IG Metall Allgäu.
In der Verhandlung beharrten die Arbeitgeber auf ihrer Forderung nach der 42-Stunden-Woche, der Verschlechterung des Kündigungsschutzes älterer Beschäftigter sowie einer Reihe weiterer Einschränkungen. Falls diese Forderungen angenommen würden, wären sie bereit einer Entgelterhöhung von 2% zuzustimmen.
„Völlig indiskutabel!“ nennt Jansen das Gebaren der Arbeitgeber. „Auf das Kernthema der Belegschaften, nämlich die Selbstbestimmung über die Arbeitszeit gehen die Arbeitgeber nach wie vor nicht ein.“
Laut Jansen bleibt den Beschäftigten damit kein anderer Weg als den Druck auf die Arbeitgeber noch deutlich zu erhöhen. „Wenn die Arbeitgeber so weiter machen, dann ist die zweite Warnstreikwelle nur der Anfang“ sagt der Gewerkschafter.
Bereits in der ersten Warnstreikwelle hatten sich im gesamten Allgäu über 6200 Menschen beteiligt. Bei den kommenden Aktionen werden es die Gewerkschafter nicht bei der Arbeitsniederlegung belassen. Auf Kundgebungen in verschiedenen Städten im Allgäu werden die Metaller ihrem Ärger über das Verhalten der Arbeitgeber Luft machen.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie die Möglichkeit ihre Arbeitszeit für zwei Jahre befristet auf bis 28 Stunden in der Woche zur reduzieren. Beschäftigte mit Kindern, die Angehörige pflegen oder unter besonders belastenden Bedingungen arbeiten sollen einen Teilentgeltausgleich erhalten. Außerdem fordert die Gewerkschaft 6% mehr Entgelt.
Die Beschäftigten der Fa. PMG Füssen GmbH in Füssen sind heute ab 11:30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Werkstor aufgerufen.
Nächste Woche soll es zu weiteren Warnstreiks der IG Metall bei weiteren Betrieben kommen.