Die Absicht der FDP, ihr Nein zur Mütterrente mit dem Zustandekommen der
Jamaika-Koalition zu verknüpfen, offenbart die Verachtung der Liberalen
gegenüber der gesellschaftlich wertvollen Erziehungs- und Pflegearbeit in
den Familien.
"Wer auch schon kleine finanzielle Anerkennungen der
Erziehungsarbeit wie das Betreuungsgeld als Herdprämie herabwürdigt und die
Mütterrente bekämpft, behandelt Erziehende ungerecht und sieht im Kindeswohl
offenbar nicht einen vorrangigen Wert. Die FDP erfüllt mit dieser Position
ganz sicher die Wünsche der Arbeitgeberverbände, die für sich eine bessere
Verhandlungsposition sehen, wenn möglichst viele Menschen dem Arbeitsmarkt
anstelle der Familie zur Verfügung stehen. Das ist aber eine Politik gegen
die Bedürfnisse von Kleinkindern", kritisiert der bayerische
ÖDP-Landesvorsitzende Klaus Mrasek.
Nach Ansicht der ÖDP sollte die Familienarbeit noch viel weitgehender
unterstützt werden, zum Beispiel durch die Einführung eines
Erziehungsgehalts. Mrasek: "Erst wenn es das gibt, können sich Eltern frei
entscheiden, ob sie während der ersten Lebensjahre ihres Kindes familiäre
Betreuung oder einen Krippenplatz bevorzugen". (PM)