Am Sonntag beginnt die Eiszeit nun auch am Bodensee richtig. Um 18 Uhr empfangen die EV Lindau Islanders zu ihrem ersten Heimspiel in der Oberliga Süd die Blue Devils aus Weiden.
Am Donnerstag stimmten die Islanders ihre zahlreichen Sponsoren im Salone No. 4 beim traditionellen gemeinsamen Abend auf die neue Saison ein und stellten ihren Partnern die aktuelle Mannschaft vor. Dabei war die Aufbruchstimmung spürbar, die das Team nun auch auf das Eis bringen soll.
Dabei ist das Thema Eis durchaus ein schwieriges in diesen Tagen, da die Anlage nicht so gearbeitet hat, wie es optimal wäre, was teilweise heftige Auswirkungen auf den Trainingsbetrieb sogar mit Absagen von Übungseinheiten hatte. „Ich bewundere Dustin Whitecotton und die Mannschaft, wie gelassen sie alle mit der Situation umgehen“, sagte EVL- Vorsitzender Bernd Wucher und scheute sich auch nicht vor Klartext. „Für einen Oberligisten sind die Bedingungen zum Teil unwürdig. Im Grunde hängen wir drei Wochen zurück.“ Allerdings werde man keine Ausreden suchen. „Was wir uns aber von unseren Fans neben der Unterstützung erhoffen, ist jede Menge Geduld, wenn Dinge am Anfang vielleicht nicht so laufen, wie gewohnt.“
Blendet man die Begleitumstände aus, so dürfen sich die Fans auf einen tollen Sonntag freuen. Die runderneuerte Eissportarena ist fast schon ein kleines Schmuckkästchen geworden, wozu natürlich die professionelle Bande beiträgt, über die man nicht nur das Spiel besser sehen kann, sondern die Akteure die Scheibe natürlich auch besser und schneller nach vorne bewegen können.
Das wird gefragt sein gegen einen Gegner, der wie die Islanders einen größeren Umbruch hinter sich hat. Zehn Spieler haben die Oberpfälzer ausgetauscht und dies an einigen Schlüsselstellen. So ist das Torwartgespann Johannes Wiedemann/ Josef Lala, ebenso neu wie vier Verteidiger. Einer davon, Petr Heider kam von Lindau nach Weiden, er fällt allerdings wegen eines Nabelbruchs – einer im Eishockey doch eher seltenen Verletzung – aus. Dafür werden Hochkaräter und langjährige Oberliga Cracks wie Barry Noe (Regensburg) und Peter Hendrikson (Selb) auflaufen. Der spektakulärste Neuzugang der Blue Devils ist allerdings ein Stürmer. Der 39jährige Josef Straka lief 41 mal für die tschechische Nationalmannschaft auf und 250 mal in der KHL, dem russischen Pendant zur NHL. Eine Herausforderung für die Lindauer Hintermannschaft. Neu ist auch der Trainer, Milan Mazanec ist Nachfolger von Markus Berwanger und soll mindestens den Vorjahreserfolg, als Weiden als Siebter in die Playoffs kam, erreichen.
Mitentscheidend wird also sein, welches der beiden Teams seine vielen Neuzugänge schneller integriert hat. Angesichts des Vorbereitungsrückstandes werden sich die Islanders sicherlich mehr über Kampfeswillen als über Spielkunst definieren müssen. Aber das soll kein Nachteil sein. Mit der Unterstützung der Fans kann das Vorhaben, das erste Heimspiel zu gewinnen durchaus gelingen. (PM)