Lindaus Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker sieht einer möglichen Klage des Bund Naturschutz gegen den Bau der Therme Lindau gelassen, aber auch verwundert entgegen. „Ich wundere mich schon, dass der BN weiterhin eine Klage in Erwägung zieht, obwohl ihm seit Mai ein Schreiben des Landratsamtes vorliegt, aus dem klar hervorgeht, dass der Bau rechtens ist.“
Das Landratsamt als die Behörde, die im Landkreis für den Umwelt- und Naturschutz zuständig ist, hatte damals bereits eine Anfrage des Lindauer BN-Vorsitzenden Erich Jörg ausführlich in einem sechsseitigen Schreiben beantwortet.
Darin bestätigt das Landratsamt, dass ein Bauleitplanverfahren grundsätzlich auch innerhalb des Landschaftsschutzgebietes möglich ist, wenn seine Inhalte im Einklang mit den Anforderungen der Schutzgebietsverordnung stehen. Der Charakter des Landschaftsschutzgebiets im Eichwald sei bislang schon durch das dort seit Jahrzehnten existierende Bad vorgeprägt. Deshalb stelle die geplante Nutzung keine grundsätzliche Änderung dar, sondern erweitere nur das Angebot für die Badegäste.
Zudem weist das Landratsamt darauf hin, dass bestehende Mängel, wie die bisherige Nutzung des Eichenhains als Parkplatz, beseitigt werden. Der vorhandene Baumbestand werde nahezu vollständig erhalten und ergänzt und durch neue Blickbeziehungen im östlichen Teil werden die Freiflächen sogar optisch vergrößert.
Das Hauptgebäude bleibe deutlich unterhalb der Baumkulisse des Eichenhains und trete deshalb landschaftlich nicht auffallend hervor. Zudem beschränkt sich der Neubau auf bereits jetzt durch die vorhandenen Gebäude bebaute Flächen.
„Die Gesamtkonzeption fügt sich somit in die landschaftliche Situation ein und ist deshalb mit dem Schutzzweck vereinbar“, stärkt das Landratsamt die Position der Stadt Lindau. Dieser Ansicht hatten sich auch der Naturschutzbeirat beim Landratsamt und die Regierung von Schwaben angeschlossen. „Ich sehe daher einer möglichen Klage gelassen entgegen“, so Dr. Ecker.
„Wir haben stets in enger Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden gehandelt. Ich gehe davon aus, dass unsere Planungen rechtens sind. Ich erwarte, dass wir jetzt zügig unser Bäderproblem lösen können, so wie es auch die Bürger mehrheitlich wollen“, verweist er auf das Ergebnis des Bürgerentscheids. Er sei angesichts dieser Fakten verwundert, dass einige Mittglieder des Bund Naturschutz trotzdem eine Klage anstreben wollen. (PM)