Es hatte sich schon längst angedeutet: Der Westendorfer Niklas Stechele hat auf internationalem Boden den großen Wurf gelandet. Bei der Kadetten-Europameisterschaft in Sarajevo gewann der 17-Jährige im Limit bis 50 Kilogramm im freien Stil die Bronzemedaille.
Er bezwang den Ukrainer Artem Kryvenko mit 9:4-Punkten, nach dem er zuvor in der Hoffnungsrunde den Schweizer Fischer mit 10:0 düpierte und somit den Weg um Bronze frei machte. „Der Kampf gegen den Schweizer war der Knackpunkt“, sagt Papa Thomas Stechele, der ihn moralisch bei der EM vor Ort unterstützte. „Niki wollte unbedingt diesen Sieg.“ Als eine Art Achterbahnfahrt bezeichnete Stechele den Auftritt seines Sohnes. War sein Sprössling an Tag eins noch etwas nervös, zeigte er sich in der Folge abgeklärt. „Im entscheidenden Duell um Bronze hat er nicht mit angezogener Handbremse gerungen. Das war eine überragende Sache“, lobt Stechele, der zugleich auch Abteilungsleiter des TSV Westendorf ist. Auch die Reaktionen über Platz drei sind in der knapp 1000 Kilometer entfernten Heimat überwältigend. „Ich bin total begeistert. Niki hat das hervorragend gemacht. Er war im Kampf um Bronze super eingestellt und hat dem Gegner überhaupt keine Chance gelassen“, lobt Vereinsboss Georg Steiner, der wie auch Cheftrainer Klaus Prestele den Kampf via Internet live verfolgte. „Er hat diesen dritten Platz sehr verdient. Wir alle freuen uns riesig darüber, da er in den vergangenen Monaten bei internationalen Turnieren konstant seine Leistungen abgerufen hat.“ Speziell beim EM-Finale um Bronze attestiert Prestele ihm einen „aggressive Ringweise“. Er habe taktisch und clever gerungen. „Ich habe es ihm angesehen, dass er die Medaille haben wollte.“ Begingt für seine weitere Entwicklung wird Niklas Stechele auch seine Erfahrungen in der kommenden DRB-Bundesliga-Saison sammeln. „Er wird seinen Einsatz bekommen“, macht Klaus Prestele deutlich. Stefan Günter