Heuer bekam der Osterhase nasse Füße. Am Morgen des Ostersonntags regnete es ausdauernd, die Temperaturen waren nicht unbedingt frühlingshaft und wenig einladend. Eigentlich Grund genug, die schon traditionelle Osternestsuche des Vereins „Freunde der Landesgartenschau Memmingen 2000“ im Stadtpark „Neue Welt“ ins Wasser fallen zu lassen. „Das kam aber nicht in Frage, weil wir wussten, dass auch viele Kinder bei ganz schlechtem Wetter kommen“, entschied sich die Vereinsvorsitzende Claudia Knoll mit den gut 20 Helfern gegen eine Absage.
Weil das vorgesehene Suchgelände matschig war und die Nester im Regen aufweichen würden, wurde kurzerhand improvisiert. Die Kinder mussten nicht eigens suchen, sondern bekamen die Osternester dieses Mal direkt von den „Osterhasen“ Larissa und Tobias persönlich überreicht. „Es war witzig, wie viele Kinder nur vorsichtig auf den Osterhasen zukommen. Einige hatten fast so viel Respekt, wie vor dem Nikolaus“, verteilte Larissa Schales die Schokohasen und -eier im pinkfarbenen Kostüm. Das war für Eltern, Omas und Opas ein willkommenes Fotomotiv. Die Schnappschüsse vor einem Narzissenfeld sorgten für bunte Farbtupfer an einem wettermäßig grauen Ostersonntag. Osterhasen-Kollege Tobias Blaser verteilte auch an die Erwachsenen Leckereien in Form von Osterlämmern. Die echten Tiere im geplanten Streichelzoo blieben vorsichtshalber zuhause im Stall.
Die Kinder stapften in Gummelstiefeln, ausgerüstet mit Winterjacke, Regenschirmen und Körbchen zwei Stunden lang heran. Die LGS-Freunde waren wie im Vorjahr, als 600 Kinder für einen Rekord sorgten, für einen großen Ansturm gerüstet. Trotz der schlechten Witterung wurden in diesem Jahr vor Ort immerhin 250 Nester ausgegeben. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Kinder noch über kleine Dinge strahlen können“, verwies Knoll darauf, dass die Aktion von den LGS-Freunden bereits zum 16. Mal durchgeführt wurde und die Teilnahme wie immer kostenlos war, „es waren sicher auch wieder Familien dabei, bei denen das Osternest zuhause vielleicht nicht so üppig ausgefallen ist“. So mancher vertilgte den Nestinhalt noch an Ort und Stelle, wie schokoverschmierte Münder zeigten. Was von den zum Großteil von Firmen gespendeten Süßwaren übriggeblieben war, fuhren die LGS- Freunde anschließend noch zu caritativen Einrichtungen aus und sorgten auch hier noch einmal für freudige Gesichter.
Bericht: Andreas Schales