Der Kultur- und Europa-Ausschuss des Schwäbischen Bezirkstages hat einen Zuschuss von 287.000 € für die Neukonzeption des Kemptener Zumsteinhauses beschlossen.
Bezirksrat und Kulturausschuss-Mitglied Alexander Hold (Freie Wähler): „Der Bezirk Schwaben sieht in der Neukonzeption des Kemptener Zumsteinhauses ein Vorhaben mit gesamtschwäbischer Bedeutung. Sowohl das Thema Doppelstadt als auch die neue Ausstellungsgestaltung, die den Besucher mit auf einen Spaziergang durch verschiedene Orte der Stadt nimmt, verleihen dem neuen Museum eine Alleinstellung.“
Zudem sei das Projekt „Stadtexpedition“ einmalig, bei dem Kindergärten, Schulen, Seniorengruppen und die Diakonie als zentrale Stelle der Flüchtlingsarbeit die Bevölkerung befragen und in die Konzeption und Gestaltung des Museums mit einbeziehen. Das Projekt gilt schon jetzt als vorbildlich und wird in 2017 Teil von verschiedenen Fortbildungen der Museumsakademie und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen sein.
„Die neuen Wege, die hier gegangen werden, sollen das Zumsteinhaus zu einem ersten Anlaufpunkt für Touristen, aber auch zu einem Kommunikations- und Dialograum für Einheimische machen, in dem die Vergangenheit bewahrt, die Gegenwart diskutiert und die Zukunft erarbeitet wird,“, so Alexander Hold.
Der Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl nannte die Neukonzeption gar „ein international beachtliches Projekt.“
Hold: CSU verhindert höhere Förderung
So beschlossen die Bezirksräte, die Sanierung des Zumsteinhauses, dessen Eröffnung für Dezember 2018 geplant ist, mit 287.000,-- € zu fördern. Auch der Bayerische Kulturfonds, die Bayerische Landesstiftung (310.000,-- €) und die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen (300.000,-- €) werden die über 6 Mio. € Gesamtkosten maßgeblich fördern. Einziger Wermutstropfen: Ein nach den Richtlinien des Bezirkes möglicher, deutlich höherer Zuschuss scheiterte am Widerstand der CSU-Vertreter im Kultur- und Europa-Ausschuss.
Zusätzliche Mittel für Denkmalschutz und Inklusion möglich
„Vor allem die Mehrkosten für das Pilotprojekt eines inklusiven Museums sind noch nicht hinreichend berücksichtigt“ , moniert Hold. Für weitere Zuschüsse aus den Töpfen des Bezirkes für Denkmalpflege und Inklusion will Hold sich in den nächsten Monaten zusätzlich einsetzen. „Damit könnte Kempten in Sachen Teilhabe behinderter Menschen im Museumsbereich eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen.“