Im ganzen Allgäu beginnen in wenigen Stunden die traditionellen Funkenfeuer zu brennen. Neben Holzstämmen werden auch eine ganze Reihe von Weihnachtsbäumen bei dem Spektakel verbrannt werden. Traditionellerweise befindet sich ganz oben auf dem Funken eine Hexenpuppe.
Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung dieser Tradition. Die wohl gängiste besagt, dass es sich beim Funkenfeuer um einen alten heidnisch-germanischen Brauchtum zur Vertreibung des Winters handelt. Durch den hell-leuchtenden Funken sollen die bösen Geister des Winters vertrieben werden. Auch die gängige Hexenpuppe an der Spitze des Funkens steht hier für.
Andere Quellen besagen einen Zusammenhang zum Christlichen. Genauer gesagt zum Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. So sollen alte, schlechte Angewohnheiten im Funken verbrannt werden, damit der kommenden Fastenzeit bis Ostern nichts mehr im Wege steht. In wie weit dies mit den beliebten Funkenküchle oder dem häufigen Alkoholgenuss am Funkensonntag vereinbar ist, sei mal dahin gestellt.
Noch heute wird der Feuerbrauch neben dem Allgäu, der Schweiz, Tirol, dem Schwarzwald und Vorarlberg bis nach Rumänien hin gelebt. Selbst in Ostfrankreich oder in Aachen bei Köln gibt es Funkenfeuer. Im Jahr 2010 wurde der Funkenbrauch im österreichischen Bundesland Vorarlberg sogar in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.
Der Funkensonntag soll auch Auskunft über das weitere Jahr geben können, das zumindest besagen alte Bauernregeln. Wie viel Wahrheit in ihnen steckt muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Sie lauten:
„Sieht man am Funkensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen.“
„Wenn es am Funkensonntag lange Eiszapfen hat, gibt es einen langen Flachs.“
Funkenfeuer brennen heute Abend beispielsweise in:
und vielen weiteren! Für Verpflegung vor Ort ist meistens zur genüge gesorgt!