Der Landkreis Ostallgäu stellt im Landratsamt, in den an der Beschaffung beteiligten Gemeinden und in den kreiseigenen Einrichtungen und Schulen komplett auf Recycling-Papier um. „Wir leisten damit einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und für mich war sofort klar, dass wir dieses Projekt in die Realität umsetzen“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.
Rund 12 Millionen DIN A4-Blätter werden jährlich bedruckt, das entspricht rund 60 Tonnen Papier. Für die Produktion dieser Menge wurden rund 180 Tonnen Holz, mehr als drei Millionen Liter Wasser und 642.000 Kilowattstunden Energie aufgewendet werden. Durch die Umstellung auf Recycling-Papier reduziert sich der Holzverbrauch auf null, der Wasserverbrauch verringert sich um 83 Prozent auf 532.000 Liter und der Energieverbrauch um 72 Prozent auf rund 180.000 Kilowattstunden. Zudem werden nur rund 34 Tonnen CO2 freigesetzt, wo es vorher 72 Tonnen waren. Zinnecker: „Das Ostallgäu ist ein Umwelt- und Klimaschutzlandkreis. Diese Einsparungen unterstreichen, wie ernst wir das nehmen.“
Öffentliche Verwaltung übernimmt Vorbildrolle
Tests im Landratsamt ergaben im Vorfeld, dass die Qualität des Recycling-Papiers teils sogar besser ist als die des herkömmlichen Papiers. Das war nicht immer so: Frühere Generationen des Recycling-Papiers konnten in Sachen Qualität nicht mithalten, beispielsweise hatte es zu viel Abrieb, was die Arbeit der Drucker erheblich beeinträchtigen konnte. „Das hat sich zum Glück nun geändert“, sagt Zinnecker, die die öffentliche Verwaltung hier auch in einer Vorbildrolle sieht. Die Mehrkosten des Recycling-Papiers halten sich angesichts der Einsparungen in Umwelthinsicht in Grenzen.