Bei der Fachklinik Enzensberg in Hopfen am See mussten jüngst 30 Pflegebetten, sowie einige in die Jahre gekommene Rollatoren, Rollstühle und Krücken ausgemustert werden. Auch 40 Computerbildschirme genügten nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Ebenso wie zehn Putzwägen, die aufgrund einer neuen Richtlinie durch andere Modelle ersetzt werden müssen. Anstatt die Dinge kurzerhand auf den Müll zu werfen, führten die Verantwortlichen die wertvollen Güter einer anderen Art der Wieder- bzw. Weiterverwertung zu.
Iris Köhler, die als Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft an der Klinik für Spezialisierte Akutmedizin und Medizinische Rehabilitation tätig ist, erinnerte sich an das Projekt Weihnachtstrucker, das die Johanniter alljährlich in der Weihnachtszeit durchführen, um notleidenden Menschen in Südosteuropa zu helfen. Dieses hat eine Vielzahl an ganzjährigen Folgeaktionen nach sich gezogen. Eine davon ist in der Region wohlbekannt. Sie basiert auf dem großen persönlichen Engagement Michael Strucks. Der Ortsbeauftragte der Johanniter in Unterthingau (der zugleich seit elf Jahren Weihnachtstrucker mit Leib und Seele ist) hat sich mittlerweile als erster Ansprechpartner für viele Schulen oder Krankenhäuser herauskristallisiert, die aussortierte, gut erhaltene und funktionierende Geräte und Möbel nicht einfach wegwerfen, sondern sinnvoll weitergeben möchten. In den letzten fünf Jahren konnten durch Strucks Einsatz und Vermittlung mehr als ein Dutzend LKW-Ladungen mit verschiedenen Hilfsgütern vom Allgäu aus zu Klinken, Schulen und dergleichen nach Südosteuropa geschickt werden.
Als die Fachklinik Enzensberg nun seine Geräte anbot, war Struck selbstverständlich zur Stelle, auch, um tatkräftig beim Verladen anzupacken. „Alleine die Pflegebetten stellen für die Empfänger eine wertvolle Unterstützung dar, zumal 26 davon elektrisch betrieben sind“, so Michael Struck. „Wir freuen uns, dass wir aufgrund der großzügigen Spende bereits in absehbarer Zeit einen weiteren Transport nach Rumänien zusammenstellen können. Die Menschen dort haben großen Bedarf an derartigen Dingen.“ Was bei uns als veraltet gilt, sei dort oftmals Mangelware und ein wahrer Segen. Struck betont: „Nach jeder Lieferung bekomme ich Rückmeldung von den Verantwortlichen vor Ort, dass die Dinge angekommen sind und wo genau sie verteilt wurden.“
Der Bedarf an gut erhaltenen Krankenhausbetten, Rollatoren, Rollstühlen, Gehhilfen, Schienen, Krücken, Toilettenstühlen, Baby-Windeln und dergleichen sowie an Schulinventar ist nach wie vor groß. (PM)