In den Allgäuer und Ammergauer Alpen besteht derzeit oberhalb der Waldgrenze eine erhebliche Lawinengefahr. Das bedeutet Stufe drei von fünf. Auch das österreichische Vorarlberg und Tirol sind betroffen. Das haben die verschiedenen Lawinenwarnzentralen bekannt gegeben. Unterhalb von etwa 1.500 Meter Höhe sei die Lawinengefahr mäßig.
Gefahrenstellen liegen vor allem oberhalb der Waldgrenze, in mit Triebschnee frisch eingewehten Bereichen. Diese finden sich besonders im kammnahen aber auch im kammfernen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost, sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Durch den Neuschneezuwachs nimmt die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen zu. Während sich aus felsdurchsetztem Steilgelände meist nur Lockerschneelawinen lösen, sind aus höher gelegenen, stark triebschneebeladenen Einzugsgebieten vereinzelt auch Schneebrettlawinen möglich.
Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum gab es seit gestern einen Neuschneezuwachs von 15 - 30 cm, örtlich bis zu 40 cm. Der Neuschnee wurde bei stürmischem Wind aus westlichen Richtungen vor allem oberhalb der Waldgrenze umfangreich verfrachtet und es bildeten sich frische Triebschneeansammlungen, die durch eingelagerte, schwache Zwischenschichten störanfällig sind. In Waldlücken, hinter Hangkanten und im kammnahen Steilgelände, wo sich der Triebschnee locker auf der Altschneedecke abgelagert hat, ist er teilweise leicht zu stören. Altschneefelder, die sich auf schattseitige Hänge oberhalb 1500 m beschränken, bestehen vielfach aus aufbauend umgewandelten, lockeren Schneekristallen oder aus Oberflächenreif. Die Verbindung von Neu- zu Altschnee ist allgemein schlecht. Sonnseitig und in windexponierten Bereichen liegt der Neuschnee auf dem meist gefrorenen Boden.
Hinweise und Tendenz:
Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern derzeit Vorsicht und eine überlegte Routenwahl. Im Laufe des Tages ist weiterer Schneefall mit Schwerpunkt im östlichen bayerischen Alpenraum angekündigt. Die Lawinenlage wird vorerst kritisch bleiben.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - Triebschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2