Bei ihrem Frühstart ins Leben wiegen sie oft unter 1.500 Gramm: Frühchen, die auf der Kinderintensivstation am Klinikum Memmingen versorgt werden. Weil es für sie keine passende Kleidung gibt, haben Ehrenamtliche der Aktion „Nähen für Regenbodenkinder“ Bodys, Höschen und Schühchen in Kleinstgrößen gespendet.„Die betroffenen Eltern stimmt es traurig, wenn sie ihr Liebstes in einem Inkubator an Schläuchen hängen sehen“, erzählt Fachkinderkrankenschwester Christin Zachariä von der Kinderintensivstation am Klinikum Memmingen.
„Wenn die Babys dann etwas Nettes anhaben, statt nackt oder in weißer Klinikkleidung dazuliegen, spendet es meist ein bisschen Trost.“ Die kunterbunten Höschen, Bodys und Jäckchen wurden von Ehrenamtlichen der deutschlandweiten Aktion „Nähen für Regenbodenkinder“ gefertigt. Das sind meist Frauen, die selbst eine Früh‐ oder Totgeburt erfahren hatten. „Jetzt wollen sie mit ihrer Klinikum Memmingen Aktion anderen Eltern helfen“, erklärt Zachariä, die über das soziale Netzwerk Facebook den Kontakt zu den Näherinnen aufgenommen hatte.
„Erst war es mir etwas unangenehm, um so viel Babykleidung zu bitten“, berichtet die Fachkinderkrankenschwester. „Aber die Verantwortlichen waren gleich super nett und unkompliziert und haben sich sogar gefreut, dass ich mich an sie gewendet habe.“ Die Kaufbeurerin Dagmar Krauß, die die deutschlandweite Aktion im Allgäu betreut, hat dann 20 Mützchen und Schühchen, 15 Oberteile und Hosen den Schwestern auf der Kinderintensivstation übergeben.
„Die Kleidung ist gut verarbeitet und besitzt keine wulstigen Nähte“, freut sich die Fachkinderkrankenschwester. „Das ist wichtig, denn unsere Frühgeborenen haben eine sensible Haut und bekommen deswegen schnell Druckstellen.“ Auch von der Klinikwäscherei können die bunten Bodys und Höschen sehr heiß gewaschen werden, was für die Hygiene wichtig ist. „Für uns sind die Sachen ideal. Deswegen haben wir schon wieder nachbestellt“, erzählt Zachariä lachend.