In Kempten beginnt heute der Prozess rund um die Messersteicherei im dortigen Einkaufszentrum. Kurz vor dem Jahreswechsel 2016 tötete ein 27-Jähriger – vermutlich psychisch kranker – Mann erst seinen Mitbewohner mit einem Beil und stach dann mit einem Messer wahllos auf Passanten im Forum Allgäu ein. Heute muss er sich vor dem Gericht für seine Taten verantworten. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass er zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war.
Heute beginnt nun der Prozess zur Messerstecherei vom 28. Dezember 2015. Der 27-Jährige soll damals erst seinen Mitbewohner mit einem Beil getötet haben. Danach ging er mit einem Messer bewaffnet ins Forum Allgäu in Kempten und stach hier wahllos auf Kunden ein. Ein 22 Jahre alter Student wurde hierbei so schwer am Hals verletzt, dass er notoperiert werden musste. Bald konnten mehrere Passanten den Amokläufer überwältigen und festhalten bis die Polizei eintraf. Vier der Helfer verletzten sich bei dem mutigen Eingreifen – jedoch glücklicherweise nur leicht.
Nach seiner Festnahme legte der 27-Jährige ein Geständnis ab und wies die Beamten selbst auf den Toten in seiner Wohnung hin. Er gab an den 50-Jährigen zuvor mit einem Beil erschlagen zu haben.
Die vier Helfer, die Schlimmeres verhindert hatten wurden vor rund einer Woche von Innenminister Joachim Herrmann für ihre vorbildliche Zivilcourage geehrt. Alle wurden mit einer Medaille für ihre Verdienste um die innere Sicherheit ausgezeichnet.
Heute begann nun der ersten von insgesamt zwei geplanten Prozesstagen in Kempten. Die Staatsanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass der 27-Jährige zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war. Er habe vermutlich im Wahn gehandelt. Seit seiner Festnahme im Dezember ist er in einer geschlossenen, psychiatrischen Klinik untergebracht. Vor Gericht wird nun über eine dauerhafte Unterbringung in der psychiatrischen Klinik entschieden