Bei den Bürgerentscheiden in Balderschwang und Obermaiselstein haben sich die meisten Stimmberechtigten für eine Skischaukel am Riedberger Horn ausgesprochen. In Balderschwang stimmten 85 Prozent für ja, in Obermaiselstein 68,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,8 und 73 Prozent.
Deutliche Ergebnisse waren bereits im Vorfeld rund um den geplanten Skigebietszusammenschluss zwischen Grasgehren und dem Riedbergerhorn erwartet worden. Schon bei Bürgerversammlungen vor einigen Tagen und Wochen gab es so gut wie keine kritischen Stimmen vor Ort. Die Bürgerinnen und Bürger aus den beiden oberallgäuer Gemeinden unterstreichen damit die Aussagen ihrer gewählten Ortsvertreter. Die Bürgermeister hatten stets betont, einen großen Rückhalt aus der Bevölkerung zu haben.
Naturschützer mehrerer Verbände laufen bereits seit längerer Zeit Sturm gegen das Vorhaben. Sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass es zu einem Eingriff in die Natur kommt. Die jetzt erfolgten Bürgerbegehren lehnten sie ab, da sie keine Entscheidung herbeiführen würden. Allerdings präsentierten sie wenige Tage vor der Abstimmung selbst eine "Wanderumfrage", für die immerhin knapp 500 Wanderer befragt worden sein sollen. Aber auch diese Umfrage bringt, zumal nicht repräsentativ, ebenfalls kein Ergebnis, an dem man sich orientieren könnte. Zumal sie bestätigt: Umso weiter die Leute vom Riedberger Horn weg leben, desto größer ist die Ablehnung.
Für die hinter den Plänen stehenden Landtagsabgeordneten der CSU, sowie Heimatminister Söder und Ministerpräsident Seehofer sind die heute erzielten Zahlen dagegen eine Bestätigung. Sie unterstützen die Bevölkerung vor Ort dabei, eine Realisierung zu ermöglichen. Diese Bedingung war an ein klares Votum in den Gemeinden geknüpft worden, was nun der Fall ist. In München müssen jetzt also Taten folgen. Was der Landesvater nun als "klares Votum" sieht, bleibt allerdings abzuwarten.