Der Vorstand der Sparkasse Allgäu spricht derzeit über die mögliche Einführung von so genannten Negativzinsen. Das teilte die Sparkasse Allgäu auf Anfrage von Radio AllgäuHIT mit. Grund sei ein großer Druck der Europäischen Zentralbank (EZB), den das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut aus dem Allgäu verspüre.
Vor einigen Tagen hatte die Meldung, dass Sparkassen in Ostdeutschland so genannte Negativzinsen oder auch Strafzinsen einführen wollen, für große Wellen gesorgt. Betroffen sollen nicht etwa die kleinen Sparer sein, sondern Großkunden (z.B. Firmen), die bei den Banken und öffentlich-rechtlichen Sparkassen Summen in Millionenhöhe parken. In Ostdeutschland ist hier ein Zinssatz von 0,4 Prozent im Gespräch, den diese Kundengruppe dann an die Banken und Sparkassen zahlen müssten.
Das bedeutet für die Geldhäuser: Technische Umrüstung. Die Sparkassen sind bereits einsatzklar. Die Volksbanken-Raiffeisenbanken müssen erst noch programmieren. Klar, schließlich mussten die Systeme bislang positive Zinsen oder 0 Prozent rechnen, statt Strafzinsen zu ermitteln.
Die Sparkasse Allgäu hat sich noch nicht entschieden, ob die Strafzinsen eingeführt werden. Auf die AllgäuHIT-Anfrage heißt es: "Der Druck durch die EZB wird immer größer. Daher beschäftigt sich der Vorstand aktuell mit diesem Thema. Die Diskussionen sind jedoch noch nicht abgeschlossen, daher kann aktuell keine Aussage getroffen werden".
Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Banken und Sparkassen bei Geldeinlagen einen solchen Strafzins. Dieser so genannte Einlagensatz liegt derzeit bei 0,3 Prozent.
Die Sparkasse Allgäu ist in den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu und der kreisfreien Stadt Kempten tätig.