Roman Deisenhofer aus Königsbrunn zündete beim 34. Allgäu Triathlon auf der Radstrecke einen überragenden Turbo - und machte die Konkurrenz im Alleingang nass. Der 31-Jährige vom Skinfit Racing Team sicherte sich die Krone auf der Mitteldistanz. 4:02:40 Stunden benötigte er für die Königdistanz über 1,9 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen. „Das war ein super Rennen“, jubelte er nach seinem ersten Triumpf bei Deutschlands ältestem Triathlon mit einem Rekord-Feld von 2000 Startern. Den zweiten Platz erkämpfte Fabian Rahn (Kölner Triathlon Team, 4:04:03) vor Lukas Krämer (Tri-Team Schongau, 4:04:08).
Nach dem Schwimmen im 20,6 Grad kalten Alpsee stieg Deisenhofer als Neunter aufs Rad und überholte im Nieselregen einen Konkurrenten nach dem anderen, bis er schließlich ein einsames Rennen an der Spitze fuhr. „Es war rutschig und nicht einfach zu fahren. Ich hatte wenig Druck auf dem Reifen und damit mehr Auflage“, sagte der starke Radler, der zwischenzeitlich sechs Minuten Vorsprung hatte.
Auf der abschließenden Laufstrecke verwaltete er die Führung und stürmte mit entspanntem Lächeln der Ziellinie entgegen.
Bei den Frauen fiel die Entscheidung ebenfalls auf der anspruchsvollen Radstrecke: Nina Kuhn aus Mainz schüttelte ab Kilometer 30 ihre Verfolgerinnen ab und gewann schließlich überlegen in 4:37:55 vor Katrin Esefeld (LG Mettenheim, 4:44:50) und Rebekka Stübs (Kaifu Tri Team, 5:04:19). „Die Laufstrecke hatte es noch einmal in sich. Aber ich habe am letzten Wendepunkt gesehen, dass der Vorsprung reichen dürfte“, sagte die Siegerin.
Hochspannung herrschte bei der deutschen Meisterschaft der Altersklassen über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen). Zwei Kilometer vor Schluss startete Johannes Hinterseer aus Holzkirchen die entscheidende Attacke und lief am Führenden Lukas Schüßler (RSC Auto Brosch Kempten) vorbei. „Das war brutal hart. Die Beine haben nur noch gebrannt“, sagte Sieger Hinterseer. Nach seinem Finish in 2:10:42 Stunden gehörte Lokalmatador Lukas Schüßler (2:11:06) zu seinen ersten Gratulanten. Den dritten Platz erkämpfte sich mit Thomas Capellaro (SG Niederwangen, 2:11:46) ein weiterer Allgäuer.
Bei den Frauen setzte sich Leonie Konczalla vom Kaifu Tri Team Hamburg in 2:25:30 durch. „Ich komme aus dem Norden und hatte ordentlich Respekt vor den Bergen auf der Radstrecke. Umso größer ist die Freude“, sagte sie. Platz zwei belegte Julia Ertmer (TV Bad Orb, 2:25:50) vor Sara Baumann (Kaifu Tri Team, 2:26:18).
Erstmals verzeichneten die Veranstalter 2.000 Teilnehmer beim Traditionsrennen, die sich trotz der kühlen Temperaturen nicht vom Start abhalten ließen. Insgesamt standen fünf Wettbewerbe auf dem Programm, darunter auch Sprint und Staffel-Entscheidungen.