Im Zusammenhang mit einer geplanten Skischaukel am Riedberger Horn bezeichnet der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Gehring den bayerischen Heimatminister Markus Söder als In einer aktuellen Pressemitteilung "Heimatzerstörer". In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung heißt es: "Machbar ist dieses Projekt nur, wenn man Alpenkonvention, Biodiversitätsstrategie und sämtliche Naturschutzvorschriften ignoriert - dem Heimatzerstörer Söder ist das offensichtlich egal."
Schon zuvor schlägt der Abgeordnete aus dem oberallgäuer Gunzesried einen eher rauhen Ton an: "Es ist ja wirklich toll, dass nun auch Herr Söder bei schönem Wetter den Weg zum Riedberger Horn gefunden hat, aber seine Ignoranz gegenüber dem Alpenschutz wird hier langsam gefährlich".
Söders hatte, nach den Angaben von Thomas Gehring angekündigt, das Gelände nun von der Alpenschutzzone C auf B herabzustufen, um die Liftanlage dort bauen zu können. "Ein Blick auf den Informationsdienst "Alpine Naturgefahren" hätte weitergeholfen: Die Skischaukel geht ganz klar durch „rutschungsgefährdete Hänge“, also labile Gebiete gemäß der international verbindlichen Alpenkonvention, und sind damit tabu - auch für die CSU."
Und er schießt sogar noch weiter, gegen die Allgäuer Landtagskollegen der CSU: Eine Änderung des Alpenplans müsse gut begründet werden und „Gefälligkeiten für einige CSU-Granden vor Ort reichen dafür nicht aus“, so Thomas Gehring.
Die betroffenen Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein stehen hinter dem Zusammenschluss von Riedberger Horn und Grasgehren. Sie sehen in dem Skigebiet die einzige Möglichkeit, in den kommenden Jahren auch weiter im Wintertourismus zu punkten. Der Ofterschwanger Bürgermeister und stellvertretende Landrat Alois Ried hatte vor einigen Wochen bei Radio AllgäuHIT gesagt: "Das mit der Umstellung auf Winterwandern und Co. kurzfristig die gleichen Gästezahlen erreicht werden können, ist ein Märchen. Skifahrer und andere Wintersportler wollen Skifahren und steigen nicht plötzlich auf Rodel um oder wollen Winterwanderwege begehen". Stattdessen würde die Region das Klientel an andere Regionen, z.B. im benachbarten Österreich verlieren.