Landgericht Kempten - Im Prozess um den Wertachmord mit drei Angeklagten ist das Urteil heute im fünften Prozesstag gefallen. Langjährige Haftstrafen erwarten die drei jungen Erwachsenen, die gemeinsam einen Anschlag auf ihren 21-jährigen Mitbewohner und Drogendealer geplant hatten.
Der 19-Jährige Hauptangeklagte wurde wegen Mordes zu neun Jahren Haft nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Sein 21-jähriger Bruder und der 19-Jährige Freund wurden wegen Beihilfe zu Jugendstrafen von sechseinhalb Jahren und fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Für alle drei Angeklagten ordnete das Landgericht Kempten die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.
Staatsanwalt forderte weitaus mehr - die Verteidigung weniger
Die Verteidigung plädierte für die Freisprechung der beiden Gehilfen, weil sie zum Tatzeitpunkt geschlafen hätten. Für den Hauptangeklagten forderten sie eine Haftstrafe von acht Jahren nach dem Jugendstrafrecht wegen Totschlags.
Der Staatsanwalt plädierte für eine 12-jährige Haftstrafe gegen den 19-jährigen Hauptangeklagte, sowie siebeneinhalb Jahre für den 21-jährigen Bruder und sechs Jahre für den 19-jährigen Freund.
Vor etwa einem Jahr hatten die drei ein Attentat auf das 21-jährige Opfer geplant. Der Drogendealer wurde in der gemeinsamen Wohnung von dem 19-jährigen Hauptangeklagten mit 16 Messerstichen getötet. Anschließend halfen ihm der Bruder und der Freund bei der Verbrennung und Entsorgung der Leiche.