Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau muss die Deutsche Bahn den Bahnübergang an der Staatsstraße 2518, der alten B 18 zwischen Bad Wörishofen und Türkheim, technisch erneuern. Als Alternative dazu schlugen der 2. Bürgermeister der Stadt Bad Wörishofen Stefan Welzel und der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Türkheim Sebastian Seemüller (beide CSU) vor, den ganzen Bahnübergang durch eine PKW-Unterführung zu ersetzen. „Ziel dieser sogenannten Höhenfreimachung ist es, einen Unfallschwerpunkt in einen verkehrssicheren und modernen Kreuzungsbereich zu verwandeln“, erläuterte Welzel die Idee, die unlängst vom Bauausschuss der Stadt Bad Wörishofen und des Gemeinderates der Marktgemeinde Türkheim aufgegriffen wurde.
Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke (CSU), der zugleich Mitglied des Projektbeirates des Elektrifizierungsvorhabens zwischen München und Lindau ist, und Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer (CSU) begrüßen die Initiative von Welzel und Seemüller. „Wir finden den Vorschlag gut und unterstützen diesen ausdrücklich“, sagten die beiden Abgeordneten und führten aus: „Wenn die Deutsche Bahn schon rund 450.000 Euro in die Erneuerung des Bahnübergangs investiert, dann macht es doch viel mehr Sinn, gleich die bestmögliche Lösung für die Zukunft umzusetzen. Auch die Regierung von Schwaben hat diese Maßnahme bereits in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Kempten im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens angeregt.“
Da die bisherigen Planungen der Deutschen Bahn eine PKW-Unterführung allerdings nicht vorsehen, hatten Stracke und Staatssekretär Pschierer sich an die Deutsche Bahn gewandt und sich für eine Unterführung stark gemacht. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, zeigte sich in seiner Antwort an die Abgeordneten hinsichtlich der Idee aufgeschlossen. Allerdings sei es notwendig, dass die erforderliche Finanzierung sichergestellt werde. Stracke und Pschierer zeigten sich über die positive Antwort der Bahn erfreut: „Das ist ein gutes Signal, auf das nun aufgebaut werden muss.“
Eine erste grobe Schätzung der Gesamtkosten für die Unterführung beläuft sich auf 2 bis 2,5 Millionen Euro, die von der Deutschen Bahn, dem Bund und dem Freistaat Bayern im Regelfall zu gleichen Teilen getragen werden müssten.
Stracke und Pschierer hatten sich deshalb bereits an den Bayerischen Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr gewandt. „Wir haben gegenüber Staatsminister Herrmann deutlich gemacht, wie wichtig dieses Projekt ist und ihn gebeten, die notwendigen finanziellen Mittel auf Seiten des Freistaats Bayern und des Bundes bereitzustellen. Über die Bundesmittel kann der Freistaat selbst verfügen, da sie diesem für solche Maßnahmen vom Bund pauschal zugewiesen werden. Wir setzen darauf, dass der Bayerische Innenminister dieses Projekt unterstützt“, so die beiden CSU-Politiker abschließend. (pm)